Das 19. Sinfonische Bläserkonzert der Dresdner Bläserphilharmonie steigt am 23. Februar im Konzertsaal des Kulturpalasts Dresden. Innehalten, Besinnen – Gedenken an Menschen und wichtige Ereignisse. So wurde das Konzertprogramm der Dresdner Bläserphilharmonie von ihrem langjährigen musikalischen Leiter Stefan Fritzen (1940–2019) noch geplant.
Nach seinem Tod im vergangenen Jahr wird es auch ein Gedenken an ihn und seine Leidenschaft für dieses Orchester werden. Die Dirigenten Andrea Barizza und Milko Kersten werden dieses Programm als Hommage an Stefan Fritzen künstlerisch leiten und zeigen, dass der besondere sinfonische Bläserklang in Dresden weiterlebt.
Die dramaturgische Konzeption des prägenden Dirigenten Stefan Fritzen, gesellschaftlich engagiertes Musizieren zu fördern, wird im ersten Konzert der Dresdner Bläserphilharmonie ungebrochen fortgeführt werden.
Werke von Strauss, Husa, Rudin
Richard Strauss (1864–1949) schuf mit dem „Feierlichen Einzug der Ritter des Johanniterordens“ ein festliches, kraft- und trotzdem schwungvolles Werk, wunderbar geeignet, den Zuhörer auf ein besonderes Konzerterlebnis zu fokussieren.
Der „Prager Frühling“ ist für viele Menschen in Europa eine erschütternde Zeit gewesen. Karel Husa (1921–2016), ein tschechischer Komponist, der nach Amerika emigriert war, erlebte aus der Ferne die Geschehnisse im Frühjahr 1968 in seiner Heimatstadt Prag. Um seine Gefühle und Eindrücke zu verarbeiten, schrieb er „Music for Prague 1968“.
Ein weiterer Einschnitt der jüngeren Geschichte sind die Terroranschläge vom 11. September 2001. Rolf Rudin (*1961) schrieb in Gedenken an die Opfer das Werk „World Why Die II?“.
Ein Gedenkkonzert im Jahr 2020 kommt an Ludwig van Beethoven (1770–1827) nicht vorbei. Seine „Egmont-Ouvertüre“ wird sehr oft losgelöst von der Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ musiziert. Vertrauen in die eigene Kraft, Offenheit und Toleranz charakterisieren den Titelhelden dieses Werkes.
Mit „Elegy“, einem Trauergesang von Edward J. Madden (*1930) mit der Tuba als Soloinstrument, wird sich das Orchester in dem von ihm sehr geschätzten Konzertsaal von Stefan Fritzen verabschieden.
Aufbruch in eine neue Zeit
Aus dem Gedenken heraus wird in diesem Konzert auch der Aufbruch in eine neue Zeit formuliert. Seit Oktober leitet der junge italienische Dirigent Andrea Barizza die Proben der Dresdner Bläserphilharmonie. Als diplomierter Pianist studierte er an der Dresdner Hochschule für Musik im Masterstudiengang Dirigieren. Er war Assistent von Michael Sanderling (bis 2019 Chefdirigent der Dresdner Philharmonie). Andrea Barizza ist in Deutschland und Europa bei mehreren Sinfonieorchestern zu Gast, aber als Italiener genauso mit dem „Banda“-Klang der Bläser vertraut.
Prof. Milko Kersten wird als Mentor dieses Konzert begleiten. Als musikalischer Vertrauter Stefan Fritzens hat er Andrea Barizza empfohlen. Selbst wird er das Hauptwerk „Music for Prague 1968“ dirigieren und das Konzert moderieren.