Einen denkwürdigen und bemerkenswerten Konzertabend konnten viele Freunde der sinfonischen Blasmusik aus den Niederlanden, Belgien, Deutschland und weiteren europäischen Ländern in Sittard in der Provinz Limburg (Niederlande) am 15. März 2018 erleben.
Ein denkwürdiges und bemerkenswertes Remake
Denkwürdig und bemerkenswert in zweifacher Weise: Sie hörten ein fantastisches Großes Harmonieorchester der Belgischen Gidsen, von dem viele behaupten, es wäre zurzeit das beste Militärorchester der Welt, und ein Remake eines Konzerts, wie es auf den Tag und die Stunde genau vom gleichen Orchester mit dem gleichen Dirigenten und dem gleichen Konzertprogramm 30 Jahre zuvor schon einmal aufgeführt wurde. Es saßen sogar noch acht Musiker im Orchester, die auch 1988 bei der Uraufführung auf der Bühne saßen. Es war eine wunderbare Idee, das 30-jährige Jubiläum der Sinfonie »The Lord of the Rings« von Johan de Meij mit diesem Konzert zu feiern.
Erinnerungen an die Uraufführung
Vor dem Jubiläumskonzert gab es ein Einführungsgespräch mit Johan de Meij und Maestro Norbert Nozy, geführt von Ab Nieuwdorp, einem Radiosprecher des niederländischen Senders NPO radio 4 programma »De Klassieken«, der später auch sehr gekonnt das Konzert moderierte. Johan de Meij sprach über die Geschichte seiner Sinfonie »The Lord of the Rings« und von der Uraufführung:
»Viele Menschen glauben mir nicht, wenn ich erzähle, dass meine Sinfonie Nr. 1 The Lord of the Rings meine allererste Komposition ist… Ich habe insgesamt vier Jahre daran gearbeitet, von 1984 bis Ende 1987, unglaublich lange also. Es war kein Auftragswerk – ich hatte also auch keinen Druck, ich war nur zu meiner eigenen Freude damit beschäftigt, pur aus Hobby.
Danach kam alles in eine Stromschnelle und ich stellte das Stück innerhalb eines Jahres fertig. Am 3. Dezember 1987 notierte ich die letzten Takte und fühlte eine tiefe Rührung – ich realisierte, dass ich etwas Besonderes fertig gebracht habe. Am 15. März 1988 spielte das Große Harmonieorchester der Belgischen Gidsen die Uraufführung der Sinfonie in Brüssel. Die Premiere 1988 in Brüssel war ein unvergleichliches Erlebnis, denn es war das erste Mal, dass ich das Werk im Ganzen hörte. Bis dahin hatte ich nur die Proben von einzelnen Teilen und Fragmenten gehört.
Ich saß wie auf meinem Stuhl gefesselt und musste ein paar Tränen bei der Hymne im letzten Satz wegblinzeln. Aber es war ein angenehmes Gefühl, mein Erstlingswerk so in seinem Ganzen zu hören. ›The Lord of the Rings‹ wurde vom BRT, dem Belgischen Radio, ausgestrahlt und es wurde zu einem Hit. Jeder, der es hörte, fand es großartig.«