Wir alle sind Menschen und wir alle sind eben auch Frauen oder Männer bzw. Jungen oder Mädchen. Einige von uns können/wollen sich aufgrund einer sogenannten Intersektionalität sogar gar keinem Geschlecht zuordnen. Im folgenden Fachbericht soll versucht werden, den Zusammenhang zwischen der Kategorie »Geschlecht« und der (Blas-) Musik herzustellen. So wird eingehend der Begriff »Gender« unter anderem mit musikwissenschaftlichem Bezug sowie der historischen Perspektive betrachtet. Außerdem wird das Berufsbild »Musiker/Musikerin« dargestellt und es wird folgend auf den »Mythos Männerorchester« eingegangen.
Wird der Begriff »Gender« näher betrachtet, so fällt zuerst auf, dass dieser nicht aus dem deutschen Raum stammt. Er wurde aus dem Englischen übernommen und meint grob übersetzt: »das soziale Geschlecht«. Dieses unterscheidet sich vom eigentlichen »biologischen Geschlecht«. Sprechen wir also vom Geschlecht (englisch: »sex«), dann ist hierbei das biologische Geschlecht gemeint, sowie bei »Gender« das soziale. Wenn wir wiederum den Begriff »Gender« näher betrachten, so beschreibt dieser nicht nur die »soziale Geschlechterrolle«, sondern auch die »sozialen Geschlechtsmerkmale«, das heißt alles das, was in einer bestimmten Kultur als »typisch« für ein bestimmtes Geschlecht angesehen wird: Diese Art Zuschreibung passiert von Anfang an, indem etwa Säuglinge entweder ein blaues Bändchen (als Junge) oder ein rotes Bändchen (als Mädchen) erhalten. Im Alltag lassen sich weitere vielseitige Beispiele finden (Beruf, Kleidung etc.). So schreibt Robert Stoller, dass die individuelle Geschlechtsidentität mit dem Wissen und dem Bewusstsein beginnt, ob bewusst oder unbewusst, einem bestimmten Geschlecht anzugehören und nicht einem anderen. Die Geschlechterrolle ist eben das äußerliche Verhalten, welches ein(e) jede(r) von uns in der Gesellschaft zeigt.