Die gesammelte Kraft aus zwei Jahren Konzerttournee steckt im neuen Album der Insomnia Brass Band von Almut Schlichting – daher der Titel “Road Works”. Gerade wurde die dreiköpfige Mini-Brassband für den Deutschen Jazzpreis nominiert. Wir drücken die Daumen.
Die Baritonsaxofonistin Almut Schlichting hat gleich zwei neue Alben veröffentlicht. Eines mit ihrer Insomnia Brass Band (einem Trio) und eines mit Subsystem (einem Duo). Beide Formationen sind klein, beweglich und tiefenfreudig. Besonders die Insomnia Brass Band – in der Besetzung Baritonsaxofon, Posaune und Schlagzeug – sorgt für ordentlich Aufregung auf den Konzertbühnen und in der Fachpresse. Im Jazz Podium hieß es: “Sie schaffen es tatsächlich, aus einer Minimalbesetzung das Maximum herauszuholen und an die großen New-Orleans-Brassbands zu erinnern.” Das New Yorker Dusted Magazine schreibt sinngemäß: “Es ist alles so komplex und voller Sensationen und zur gleichen Zeit extrem tanzbar, dass man überrascht sein könnte, wenn man herausfindet, dass hier nur drei Instrumente am Werk sind. Die Insomnia Brass Band klingt wie die kubistische Version einer Umtata-Kapelle…”.
Wie kommt man überhaupt auf die mutige Idee, eine solche Mini-Brassband zu starten? Almut Schlichting hält da eine fantasievolle Legende bereit, die sie bei jedem Konzert etwas anders erzählt. Aber sie verrät uns auch die wahre Geschichte: “Vor ein paar Jahren haben die Posaunistin Anke Lucks und ich uns zufällig auf der Straße getroffen, wir kannten uns von früher. Daraus sind eine Reihe von Brass-Workout-Sessions entstanden und das gemeinsame Interesse, Groove mit unerwarteten improvisatorischen Kurven zu verbinden. Dann haben wir uns auf die Suche nach einem Schlagzeuger gemacht.”
Das Interview führte Hans-Jürgen Schaal.