Seit zwei Jahren bereichert Hermann Pallhuber, Honorarprofessor für Blasorchesterleitung und Dirigent an der Musikhochschule Stuttgart, die Clarino mit einer Praxisserie für Dirigenten. Hierin widmet er sich mit »Hirn, Herz und Hand« den Aspekten für Dirigenten. In dieser Ausgabe geht er dem Phänomen klanglicher »Identitäten« nach.
Schon im antiken Theater war der Klang der Figuren auf der Bühne ein zentrales Element. Ohne Klang keine zuordenbare Aussage, keine Identifikation. Die »Person« und unsere »Persönlichkeit« haben ursächlich mit Klang zu tun. Jeder Mensch hat einen »Klang«, der ihn zu einem Individuum macht, zu einer Persönlichkeit. Lateinisch »personare«, wovon ja unser Wort »Person« herrührt, hat mit Klang zu tun: »hindurchklingen«: Persönlichkeit und Identität klingen hindurch, egal in welcher Rolle wir uns befinden.
Können diese Grundgedanken über das metaphorische Klingen eines Menschen von ihren soziologisch-psychologischen und philosophischen Aspekten auch auf das reale akustische und musikalische Phänomen eines »Klangkörpers« übertragen werden? Ich denke, sogar mit Sicherheit! Dieser neuerliche Transfer des Begriffs Klang in seine Realität gelingt leicht und ist vielleicht sogar der einfachere Weg, Identität und Klang zusammenzuführen!