News, Orchestra | Von Klaus Härtel

Andreas Hofmeir und die Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg

Hofmeir
Andreas Martin Hofmeir (Foto: Philippe Gerlach)

Das Antrittskonzert des neuen Leiters der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg, Andreas Martin Hofmeir findet am 18. März, 19.30 Uhr im Großen Saal des Mozarteums statt.  Auf dem Programm stehen “Cartoon” von Paul Hart, “Watchman tell us of the night” von Mark Camphouse der “Childrens March” von Percy Aldridge Grainger. Nach der Pause folgt Jörg Dudas Uraufführung “Mundtot – Unaussprechliches für Sinfonisches Blasorchester” sowie “O Magnum Mysterium” von Morten Lauridsen (arrangiert von Robert Reynolds).

Wir haben da mal 5 Fragen…

Herr Hofmeir, Sie sind nun Dirigent der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg. Wie kam es dazu?

Mit dem altersbedingten Ausscheiden Hansjörg Angerers wurde im September diese Position vakant. Als das Rektorat auf mich zukam und mich fragte, ob ich mir das vorstellen könnte, hab ich mich sehr gefreut. Ich habe bereits etliche Male Auswahlblasorchester dirigiert und ich glaube, ich kann sagen: Es liegt mir.

Mit welcher Philosophie gehen Sie den Weg mit der Bläserphilharmonie?

Die Bläserphilharmonie hat bei uns am Haus zwei Aufgaben: Zum einen ist sie der Klangkörper, mit dem unsere Studenten im Masterstudiengang Blasorchesterdirigieren arbeiten sowie in Teilen auch die Teilnehmer am berufsbegleitenden Lehrgang Blasorchesterdirigat. Zum anderen möchte ich der großartigen Originallite­ratur, die es ja für sinfonisches Blasorchester durchaus gibt, eine Bühne am Haus schaffen. Für die Bläser ist das dann schon nochmal eine größere Herausforderung als manches Werk im klassischen Sinfonieorchester. Und einmal in einem Klarinettentutti sich einfügen zu müssen ist auch eine Erfahrung, von der man nur profitieren kann.

Welche Rolle nimmt das Orchester in Bezug auf das Universitätsleben ein?

Die Universitätsleitung steht voll und ganz hinter unserer Arbeit. Sie müssen sehen: Wir spielen hier am Haus naturgemäß viel Mozart, da mangelt es für das Blech und Schlagwerk schonmal an Herausforderung. Und viele unserer Studierenden leiten ja auch irgendwann mal ein Blasorchester. Da ist es doch mehr als wünschenswert, wenn man auf diesem hohen Niveau im Mozarteum Erfahrungen sammelt.

Das Programm Ihres Antrittskonzerts hat es thematisch in sich und ist weit davon entfernt, bloß auf “gute Laune” zu machen. 

Der Titel des Konzertes lautet “KINDgeRECHT? – ein Konzert über den Zauber, die Verletzlichkeit und die Zukunft unserer Kinder”. Musik voll kindlicher Lebenslust trifft da auf die vertonte Erinnerung eines Komponisten, der als Kind zum Missbrauchsopfer wurde. Ein äußerst ergreifendes Werk. Nach der Pause folgt dann die halbstün­dige Uraufführung “Mundtot – Unaussprechlisches für Sinfonisches Blasorchester” von Jörg Duda und eine Motette, die versöhnt im Glauben an die kindliche Unschuld und Schöpferkraft.

Ist das Ihr Anspruch an die Musik im Allgemeinen? Auch etwas zu sagen zu haben?

Ich sage ja immer etwas dazu, wenngleich auch in der Regel etwas Lustiges. Wer schon einmal gelacht hat, der ist wirklich anwesend und hört besser zu. In diesem Fall wäre das aber unpassend. Das Konzert soll auch die Augen öffnen, gegen welche Übergriffe sich die jüngste Generation nicht zu wehren imstande ist: Missbrauch, Gewalt, aber auch Missachtung. Besonders in der Frage, wie die Welt in ihrer Zukunft noch auszusehen vermag.

Dieses Konzert gibt all dem eine Stimme, eine Stimme ohne Worte. Und appelliert damit weniger an den Verstand als an das Gefühl.

Tickets und Info:
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