Die nächste Platte ist immer die schwerste. Diese Binsenweisheit ist in der Musikbranche unumstößlich, denn das Publikum, die Kollegen und die Kritiker werden immer das Vorgängerwerk als Maßstab nehmen, den aktuellen Tonträger zu bewerten, einzuordnen. Auch die Saxofonistin Angelika Niescier muss sich an der Vergangenheit messen lassen, zumal das Vorgänger-Album »die beste deutsche Jazzplatte der letzten zehn Jahre« war, wie die Presse jubelte. Druck verspürt sie deshalb aber nicht. »Ich denke nicht in solchen Kategorien. Und außerdem sollte das eigentlich normal sein, dass ein Werk das vorige übertrifft.« Ohne Weiterentwicklung werde das Leben als Musiker ja langweilig.