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“aulos”: Zurück mit dem Besten aus zwei Welten

Karin Halter (Foto: Marcel Vogler)

Nach der corona-bedingten Absage der Konzerttournee im Herbst 2020 kehrt das Sinfonische Blasorchester “aulos” im Oktober auf die Konzertbühnen der Schweiz zurück und spielt Klassiker der Sinfonie- und Blasorchester-Literatur. Im Konzertprogramm finden sich Werke von Philip Sparke und Richard Strauss sowie eine Hommage an Johann Sebastian Bach. Die Konzerttournee startet zum Ende der Probewoche im Walliser Bergdorf Visperterminen (8. Oktober, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle). Weitere Konzerte finden statt in Kreuzlingen (10. Oktober, 17 Uhr, Kulturzentrum Dreispitz), Düdingen (16. Oktober, 19 Uhr, Podium) und Hochdorf (17. Oktober, 17 Uhr, Kulturzentrum Braui).

Mit dem aktuellen Projekt holt das Orchester das ursprüngliche Konzertprogramm von 2020 nach. Eines der Hauptwerke ist Richard Strauss’ Tondichtung “Till Eulenspiegels lustige Streiche”, für Blasorchester transkribiert von José Schyns. Als Klassiker der originalen Blasorchesterliteratur bekannt ist der Brite Philip Sparke. Seine Komposition “Dance Movements” mit tänzerischen Rhythmen entstand 1996. Drei der gespielten Werke sind in dieser Form in der Schweiz erstmals zu hören: Die Obwaldnerin Karin Halter (Bild), langjährige Solo-Flötistin im aulos, präsentiert das Flöten-Konzert des Amerikaners Lowell Liebermann. Die Komposition (im Original für Sinfonieorchester) gilt als eines der wichtigsten Konzerte für Querflöte aus dem 20. Jahrhundert.

Ebenfalls ursprünglich für Sinfonieorchester komponiert wurde das Werk “Rainfall on Pink City” von Robert Groslot. Es entstand 1979 und wurde 2010 für Concert Band herausgegeben. Eine Brücke zwischen der Blasorchester- und der Sinfonieorchester-Literatur schlägt das Werk “Bachseits”, mit dem das Programm des aulos abschließt. Die Komposition von Johannes Stert besteht aus drei Sätzen und wurde durch die bekannte Ciaccona in D-Moll für Solo-Violine von Johann Sebastian Bach inspiriert. Mit seinem 2012 uraufgeführten Werk will Stert “alle Farben des Blasorchesters hervorheben”.

Der belgische Dirigent Ivan Meylemans, der 2020 am Dirigentenpult hätte stehen sollen, dirigiert das aulos 2021 nach 2017 bereits zum zweiten Mal. Meylemans ist Chefdirigent des Zeeland Orchestra in Middelburg (Niederlande) sowie Professor für Orchesterdirektion an einer der angesehensten Musikhochschulen Belgiens, der LUCA School of Arts in Leuven. Vor einigen Jahren war er Assistent von Mariss Jansons beim Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam. Als Gastdirigent hat Meylemans bereits viele namhafte Sinfonieorchester in Europa geleitet.

Das aulos ist ein Projektorchester mit rund 70 Mitgliedern, die sich jährlich für eine Konzerttournee treffen. Das semiprofessionelle Orchester besteht zu rund 70 Prozent aus Profimusikern und Musikstudenten. Es hat sich in den letzten Jahren international einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Die Kombination aus hohem künstlerischen Anspruch und ehrenamtlichem Engagement der vielen langjährigen Orchestermitglieder ist einzigartig.

www.aulos.ch