Brass, Szene | Von Hans-jürgen Schaal

Aus dem Plattenschrank (1): First Brass

Blaskapelle, Bigband, Spielmannszug, Blasorchester, Brass­band, ­Bläserquintett… Es gibt viele bewährte Formate für Blasinstru­mente – aber sie sind nicht alles. Unser Autor greift tief in den ­Plattenschrank und präsentiert Bläserensembles, die einmal fas­zinierend anders sind. Zum Nachhören, Nachforschen, Nachmachen – und als Inspiration für eigene Ideen.

Zwei Trompeter, zwei Posaunisten, sonst nichts. Dabei glaubt man ständig, eine ­ganze Band zu hören – ein großes Tanz­orchester oder ein Jazzensemble, sogar ­Gitarren und Elektronik. Aber alles kommt vom Blech. Bis zu 18 Bläserstimmen sind es manchmal, eingespielt per Multitracking, streng getrennt aufgenommen mit digi­talem Klick. Jeder der vier beteiligten Musiker bläst in jedem Stück mindestens zwei Parts, oft noch auf verschiedenen Instrumenten. Leichter zu überschauen sind die Improvisationen: Derek Watkins spielt die sensationellen Trompetensoli, Allan Botschinsky die berührenden Flügelhornsoli (und das einzige gestopfte Trompeten­solo), Bart van Lier die ebenso großartigen Soli auf der Posaune, Erik van Lier die auf der Tuba. Eine verrückte englisch-dänisch-niederländische Bläser-Kooperative, produziert und aufgenommen in Hamburg vor 30 Jahren.

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