Orchestra, Szene | Von Joachim Buch

Außergewöhnliche Wege – Steven Bryant

Steven Bryant

Obwohl er Ende Mai seinen 40. Geburtstag feierte, hat Steven Bryant immer noch eine jugendliche Ausstrahlung. Auf die Frage, ob er bereits über das ­Altern nachdenke, gibt der Schwiegersohn von ­Johann Mösenbichler eine klare Antwort: »Natürlich! Statistisch gesehen habe ich meine Lebensmitte bereits überschritten. Das ist eine ernüchternde Tatsache und ich möchte versuchen, jeden Moment meines Lebens zu schätzen und zu genießen.«

Dass er nun eventuell als Komponist der »mittleren Generation« angesehen wird, kommt ihm seltsam vor. Viel lieber möchte er die Aufmerksamkeit auf seine Arbeit lenken und Musik schreiben, die ihn überrascht und erfreut, »und zwar ohne bei mir selbst abzuschreiben«.

Komponiert hat der Sohn eines Blasorchesterdirigenten und professionellen Trompeters erstmals mit 15 Jahren, bevor er dann im College von Anfang an das Fach Kom­position belegte. Im Blasorchester und der Bigband spielte er zwar Altsaxofon, aber er wollte nie ausübender Musiker werden, »denn ich habe eigentlich nie gerne geübt!« Er liebäugelte mit dem Job eines Kompositionslehrers an einer Universität. Als er sich jedoch an der University of North Texas auf seine Masterprüfung vorbereitete, da merkte er, dass die Vollzeit-Professorenstelle auch nicht sein Ding war. »Von einer Doktorarbeit habe ich da­her abgesehen, aber es war schon be­ängstigend, dass ich für einige Jahre nicht wusste, wie ich meinen Lebensunterhalt verdienen sollte.«

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