Einen Meister des Bläserklangs nennt ihn eine Biografie und das kann man ohne Umschweife so stehen lassen. Als »Highlight« gilt seine Version der »Zauberflöte«. Doch auch seine Kompositionen können und sollten sich hören lassen. Am 8. März feiert der in Berlin lebende Siegmund Goldhammer seinen 80. geburtstag. Klaus Härtel sprach mit dem Jubilar über Arrangieren, Komponieren und die Blasmusik im Allgemeinen.
CLARINO: Was würden Sie als erfahrener Arrangeur sagen: Wo liegen die Grenzen? Oder anders gefragt: Was ist erlaubt und was gehört verboten?
Siegmund Goldhammer: Grenzen liegen dort, wo zum Beispiel Streichinstrumente eine dominierende Rolle spielen. Nicht vertretbar sind unsachgemäße Arrangements ohne Kenntnis der Orchesterstrukturen.
Worauf achten Sie besonders, wenn Sie ein Arrangement »in Angriff nehmen«?
Ich prüfe, ob es für Bläser umsetzbar ist. Das Arrangement muss immer orchesterspezifisch sein, das heißt auf Besetzung und Leistungsfähigkeit des Orchesters zugeschnitten.
Wie gehen Sie – zum Beispiel bei Mozarts »Zauberflöte«, von der Jochen Wehner so schwärmt – vor?
Mozart hat in vielen seiner Werke den Blasinstrumenten eine gleichberechtigte Rolle neben den Streichern zugewiesen, sodass es bei der »Zauberflöte« mein Ziel war, die Authentizität des Werkes zu erhalten. Das ist das Ziel bei allen Originalwerken, die ich arrangiere. Mit der Bearbeitung der Oper »Die Zauberflöte« habe ich mich im Vorfeld dieses Projekts schon länger beschäftigt. Bei der Zusage zur Instrumentation spielte die künstlerische Qualität des Rundfunk-Blasorchesters Leipzig, die kleine Orchesterbesetzung (38 Musiker) und die Erfahrungen seines damaligen Chefdirigenten Jochen Wehner eine wichtige Voraussetzung. Weiterhin war ausschlaggebend die wirkungsvolle Aufführung der von mir schon angefertigten Bearbeitung der Ouvertüre dieser Oper zum 50. Jahrestag des Orchesters. Es war eine große Herausforderung für beide Partner, was auch mit der CD hörbar wird und für die Bläserliteratur eine Bereicherung darstellt.