Orchestra

besondere sorgfalt angebracht – mozart für blasorchester – aus der sicht des arrangeurs

Mozart für Blasorchester – ein Thema, das die Geister scheidet: von der Selbstverständlichkeit, dass ein Blasorchester jegliche Art von Musik spielen sollte, bis zur totalen Ablehnung, die eine Verunstaltung von Mozarts Musik reklamiert, reicht die Palette der Meinungen. Um sich diesem Thema möglichst seriös zu nähern, scheint es mir vorerst geboten, Mozarts eigene Einstellung zu Bläsern und Blasmusik zu erforschen und zu beleuchten.

Blasorchester im heutigen Sinne gab es natürlich zur Zeit Mozarts noch nicht, auch in der Entwicklung der Spieltechnik vieler Blasinstrumente standen einschneidende Entwicklungen noch bevor, manche Instrumente des heutigen Blasorchesters waren noch gar nicht erfunden. Mozart konnte daher logischerweise nichts für Blasorchester komponieren, sondern nur für die Bläser seiner Zeit, und das tat er ausgiebig. Mozart verwendete in seinem reichhaltigen Schaffen fast alle gängigen Blasinstrumente seiner Zeit, von der Pikkoloflöte bis zum Posthorn, fördert die noch junge Klarinette und das Bassetthorn, nutzt in Serenaden auch Englischhörner, komponierte eine ansehnliche Zahl originaler Bläserwerke und arrangierte selbst Auszüge aus seinen Opern für die damals übliche Standardbläserbesetzung, die Harmoniemusik. Mit seiner Bläserserenade in B-Dur KV 361 »Gran Partita« für zwölf Bläser und Kontrabass setzte er sowohl von der zeitlichen und kompositorischen Dimension als auch auf die Instrumentation bezogen völlig neue Maßstäbe.

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Orchestra, Praxis

Dirigenten erklären Musik – Franz von Suppé: Ouvertüre zur Operette »Leichte Kavallerie«

Mit meiner Entscheidung, Franz von Suppés Ouvertüre »Leichte Kavallerie« zum Gegenstand dieser Besprechung zu wählen, werde ich mich wahrscheinlich nicht auf dem Mainstream der Autoren dieser Reihe bewegen. Es liegt jedoch ganz in meiner Absicht, hier einer Transkription das Wort zu reden und zudem auf ein Werk einzugehen, das einen sehr hohen Bekanntheitsgrad hat.Bei aller Wertschätzung für eine stets wachsende anspruchsvolle Originalliteratur für sinfonisches Blasorchester erachte ich erstklassige Transkriptionen von großartigen und populären Orchesterwerken vergangener Epochen im Repertoire für unerlässlich. Eine Reihe von Stilmerkmalen, stilistischen Idiomen, interpretatorischen Aspekten, die neben spezifischem Wissen entsprechend musikalisch intuitive Fähigkeiten verlangen, mit denen ein umfassend gebildeter Musiker umgehen können sollte, fehlen in der Originalliteratur weitgehend. Eine fundierte Musikerausbildung muss meines Erachtens als unvollständig eingestuft werden, wenn keine substanzielle praktische Auseinandersetzung mit den Meistern der Musikgeschichte und ihren größeren und kleineren Werken erfolgt. Es kann nur der ein hochwertiger Musiker werden, der sich auch an hochwertiger Musik bildet.

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