Blasmusik im weitesten Sinn gab es in Mexiko – wie spanische Chroniken mehrfach berichten – schon in präkolumbischer Zeit. Bernal Diaz del Castillo schildert etwa in »Wahre Geschichte der Eroberung von Neu-Spanien«, wie die aztekischen Trompeten, Muschelhörner und Trommeln 40 Tage und Nächte ununterbrochen tönten, so laut, dass die Spanier ihr eigenes Wort nicht verstanden, was sie derart demoralisierte, dass Hernán Cortés seine Soldaten nur mit Mühe davon abhalten konnte, Hals über Kopf davonzulaufen.
Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte Musik im Heer lediglich Signalfunktion. Erst ab 1864, mit dem Beginn des Zweiten Imperiums (unter Kaiser Maximilian), wurden mit den französischen, belgischen und österreichischen Truppen auch Militärkapellen stationiert. Nun erhielt jede Garnison eine Kapelle, was auch 1867 nach dem Fall des Imperiums von Präsident Benito Juárez und in der darauf folgenden Diktatur von General Porfirio Díaz beibehalten wurde. Heute gibt es in Mexiko zehn Blasorchester von Heer und Luftwaffe, dazu noch einige Marinekapellen.