Ein groteskes Merkmal zumindest der österreichischen Blasmusikszene besteht in ihrer Titelsucht. Wenn man etwa das Impressum einschlägiger Presseorgane studiert, glaubt man sich vor staatlich abgestempelter Intelligenz kaum noch retten zu können: Da entfallen auf 10 Personen 5 Doktoren, 4 Magister, 5 Professoren, 2 Präsidenten und 1 Hofrat. Endgültig aberwitzig wird es, wenn solche echten oder oft auch nur gymnasial angemaßten Selbsterhöhungen ihren Weg auf ein CD-Cover oder auf die Konzerteinladungen finden, als ob der Nachweis, über ein meist abwegiges Thema des akademischen Betriebes 200 Seiten gefüllt zu haben, auch nur irgendetwas damit zu tun hätte, einem Orchester herzbewegende Musik zu entlocken.