Meine musikalische Leidenschaft sitzt tiefer als gedacht. Konzerte managen allein genügt nicht! Zum Weihnachtsfest hab ich mir daher eine wunderbare Klarinette gekauft, die alten Übungshefte wieder herausgekramt und begonnen, ein gerontologisches Privatexperiment zu starten: Ermuntert einerseits durch ein amerikanisches Orchester, das vor Jahren bei der Mid Europe auftrat und aus Personen bestand, die erst nach ihrer Pensionierung mit dem Erlernen eines Instruments angefangen hatten. Das hinderte sie nicht daran, sich sogar an eine Rossini-Ouvertüre zu wagen und damit zu überzeugen.
Ermuntert aber auch durch Hansjörg Angerer, den Freund und Hornprofessor, der auf die Frage, ob man auch noch als älterer Zeitgenosse die Chance habe, an das Können der Jugend anzuschließen, eindeutig mit »Ja« antwortete, allerdings hinzufügte, man müsse eben viel Geduld und Ausdauer beim Üben aufbringen.