Brass, Orchestra, Praxis, Wood | Von Klaus Härtel

Berufsbezeichnungen rund um das Mentaltraining für Musiker: Im Dschungel der Begrifflichkeiten

Wenn man sich mit der Thematik »Mentaltrainining für Musiker« auseinandersetzt, begegnen einem bei der Recherche zahlreiche Begriffe. Da gibt es Musikercoaching, Auftrittscoaching oder Lampenfiebercoaching. Man findet Rampensautraining, Musikeryoga, Musikerkinesiologie und noch vieles mehr. Wenn man da nicht vom Fach ist, tauchen viele Fragezeichen auf. Die drängendste Frage ist: Was ist was, wer ist wer und zu wem soll ich nun gehen?

Wenn auch immer noch sehr langsam, fassen Mentaltranining & Co. im Musikerbereich trotzdem immer weiter Fuß. Die Zahl der Musiker, die die Notwendigkeit erkennen, dass zu einem funktionierenden Instrument, einer sehr guten Technik auch ein »guter« mentaler Zustand gehört, steigt stetig. Denn die Chance, Bestleistungen zu erreichen und abzurufen, ist ohne Angst, Blockaden oder medikamentöse Hilfsmittel ungleich größer.

Dies ist einerseits eine durchaus positive Entwicklung. Doch andererseits steigt mit wachsendem Bedarf nicht selten die Verwirrung. Wir haben uns einmal mit Mona Köppen unterhalten, um etwas Licht ins Dunkel zu bringen.

Mona, wenn ich zum Thema »Mentaltraining« recherchiere, drängen sich mir recht schnell zahlreiche Fragen auf, wie zum Beispiel »Wie unterscheidet sich der eine Mentaltrainer vom anderen?«, »Welche Methoden gibt es überhaupt?«, »Warum nennt sich der erste Auftrittscoach, der zweite Mentaltrainer?« Wo sind da die Unterschiede? Wie schlage ich mich durch den »Dschungel der Begrifflichkeiten«?

All das sind berechtigte Fragen, denn genau wie bei einem Instrument kauft man hier nicht gerne die Katze im Sack! Man möchte gerne testen, ob es für einen passt. Und neben Material, Klang und Verarbeitung spielt auch der Preis eine Rolle, nicht wahr? Natürlich kann es schlussendlich eine emotionale Entscheidung sein – und wenn alles passt, ist einem der Preis egal…

Wenn ich keine Empfehlung bekomme, nutze ich Google, um jemand Passendes für mein »Problem« zu finden. Und prompt bin ich noch verwirrter: Mentaltraining, Musikercoaching, Auftrittscoaching, Lampenfiebercoaching, Yoga, Kinesiologie, Psychotherapie, Antistresstraining, Meditation, Musikerpsychologie und so weiter…

Klar, jeder scheint sich unter anderem mit Auftrittsangst und dergleichen zu beschäftigen. Doch wie kann ich als potenzieller Kunde herausfinden, was eigentlich dahintersteckt?

Ich versuche anhand von Definitionen einmal den Nebel zu lichten. In Deutschland sind die Begriffe Trainer, Coach und auch Therapeut oder Berater nicht geschützt! Ein jeder darf prinzipiell morgens aufstehen und sich so nennen, wenn er will. Und da liegt das Problem. Die Bezeichnungen sagen nämlich nichts über eine mögliche Qualifikation oder eine Spezialisierung aus.

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