Brass, Wood | Von Alexandra Türk-Espitalier

Bewegungslernen oder “Wie bekomm ich’s in die Finger?”

Üben

Vor allem Holzbläser kennen die Mühe, die man mit bestimmten Griffen und deren Verbindungen haben kann. Und dann bangt man doch im Konzert, ob die “schwierige Stelle” wirklich klappt. Hier können Kenntnisse über das Bewegungslernen und die Verarbeitung von Bewegungen im Gehirn helfen, den Übeprozess effizienter zu gestalten und mehr Sicherheit bei der Fingertechnik zu erlangen. 

Motorisches Lernen oder Bewegungslernen ist ein hochkomplexer Vorgang, der ein feines Zusammenspiel von mentaler Vorstellung, Nervensystem und Be­wegungsapparat erfordert. Um nicht ganz in den Tiefen der Neuro- und Bewegungswissenschaften sowie den verschiedenen Lerntheorien zu versinken, werden in diesem Artikel vor allem die Themen erläutert, die direkt für das Musizieren und Lernen einen praktischen Nutzen haben. Fangen wir daher mit der Vorstellung oder Absicht an, denn diese steht am Beginn jedes Bewegungslernens.

Sei es, dass ein Kind einen Ball in einen Korb werfen möchte oder dass eine Flöten­studentin die Griffverbindung F³-As3 übt. Ohne eine konkrete Vorstellung, was man eigentlich bei der Handlung oder Bewegung erreichen möchte, geht es nicht. Allerdings ist die Bewegungsvorstellung auch erst einmal die einzige Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Beispielen. Betrachtet man die beiden Vorgänge »Kind wirft Ball in einen Korb« und »Erwachsene professionalisiert eine spezifische Finger­be­wegung« im Detail, fallen ganz typische Punkte auf, an denen man das Bewegungslernen gut erklären kann.

Nicht intuitiv sondern durch Imitation

Das Kind hat sich das Ballwerfen vermutlich von einer anderen Person abgeschaut. Es handelt intui­tiv, denkt nicht über den Bewegungsablauf nach, sondern imitiert das, was es sieht. Und es hat durchaus eine Zielvorstellung, die es aber vor allem in jungen Jahren noch nicht detailliert beschreiben kann. Es möchte einfach nur den Ball im Korb versenken, egal wie und wann. Wenn es klappt, freut es sich, wenn nicht, probiert es wieder und wieder, bis es des Spiels irgendwann überdrüssig wird. Gelernt wird über “trial and ­error” und über die Wiederholung der Bewegung. Körperliche Voraussetzungen für die Wurf­be­wegung wie ein stabiler Stand, ausreichende Tiefenstabilität des Rumpfes und genügend Muskelkraft im Arm bauen sich nach und nach auf. Eine koordinierte Arm- und Handfunktion, das Einschätzen des Gewichts des Balls, der Distanz und der Wurfgeschwindigkeit sowie die Auge-Hand-Koordination finden unbewusst statt und man lernt sie über die Wiederholungen. 

Der Körper greift dabei auf schon im Groben gelernte Muster zurück und verfeinert diese. Wenn wir von einem Kindergartenkind ausgehen, hat es bereits als Kleinkind irgendwelche Dinge umhergeworfen. Natürlich sehr unkoordiniert und nicht richtungsorientiert. Diese Zeit war die Phase des absoluten Neulernens einer Be­wegung, in der der Grundstock gelegt wurde. Später wird dieser Ablauf poliert, verliert über die Jahre seinen sehr grobmotorischen Charakter und wird ökonomischer. Möglich wird dies durch die Plastizität des Nervensystems, das heißt die Fähigkeit, Anatomie und Funktion an seine Nutzung anzupassen. Bewegungen lernen, üben und trainieren bedeutet daher immer eine Veränderung des Nervensystems und der Muskulatur. 

Überflüssige Bewegungen werden erkannt und unterlassen

Wird unser Kindergartenkind nun älter und beschließt vielleicht mit 15 Jahren, Profi-Basket­baller zu werden, wird es sich damit beschäftigen, den rein intuitiven und imitatorischen Wurfvorgang zu ökonomisieren und zu professionalisieren. Sein Trainer wird die Wurfbewegung in ihre Einzelteile zerlegen und analysieren mit dem Ziel, eine größtmögliche Effizienz zu erreichen. In puncto Bewegung bedeutet das, dass sämt­liche überflüssigen Bewegungen erkannt und unterlassen werden, damit der Ablauf geschmeidig und flüssig wird. Dadurch spart man Kraft und richtet die Energie exakt auf das Ziel aus. Anatomisch ist eine Rekrutierung von so wenig motorischen Einheiten wie möglich messbar.

Motoneuron
Grafik: Roche Lexikon Medizin, 5. Aufl.

Unter einer motorischen Einheit versteht man ein Motoneuron (= eine ausführende Nerven­zelle) plus alle von ihm innervierten Muskel­fasern (siehe Abbildung). Lernt man eine Bewegung neu, werden verhältnismäßig viele motorische Einheiten aktiviert. Dadurch ist eine gewisse Sicher­heit gegeben, die Bewegungsqualität ist aber eher eckig und kostet viel Kraft. Im Laufe des Lernprozesses wird die Anzahl der motorischen Einheiten reduziert und somit wird die Bewegung rund und effizient. 

Während des Lernens richten sich wie schon erwähnt Nervenzellen und Muskulatur auf den zu lernenden Bewegungsablauf aus. Dies führt neben einer Effizienz auch zu Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit. Gerade im professionellen Sport oder in der Musik ist das unerlässlich. Trotzdem ist ein erlerntes Bewegungsmuster nie starr, sondern gleichzeitig auch so flexibel, dass es sich an veränderte Situationen anpassen und reagieren kann. Man sollte den Korb eben nicht nur von rechts, sondern auch von links und aus verschiedenen Distanzen treffen. 

Sinnlose Wiederholung vs. bewusstes Üben

Die Flötenstudentin, die F3-As3 übt, ist dem Kind mit dem Ball schon einiges voraus. Da sie ihr Flöten­spiel beruflich betreiben möchte und sich somit bereits auf professionellem Spielniveau befindet, geht es bei ihr hauptsächlich um die Perfektion einer feinmotorischen, spezifischen Bewegung. Sie hat vermutlich auch schon die 10 000 Stunden Üben hinter sich, von denen es heißt, dass sie den Unterschied zwischen Amateur und Profi machen, wenn es um das Erlernen einer Fertigkeit geht. Diese 10 000 Stunden oder ungefähr zehn Jahre, die ein Mensch regelmäßig etwas üben muss, um es darin zu einer gewissen “Meisterschaft” zu bringen, werden heute kritischer als zum erstmaligen Erscheinen der Studie im Jahr 1993 gesehen.

Nicht die reine Stundenanzahl, das heißt die Quantität, bringt den Expertenstatus, sondern die Qualität, sprich wie und was man übt. Das bedeutet, dass man durchaus auch mit 6000 Stunden schon sehr versiert auf seinem Instrument sein kann, wenn man effizient geübt hat. Oder im Gegenteil auch nach 15 000 Stunden nur ein mittleres Niveau erreicht haben kann, wenn diese Zeit ohne Sinn und Verstand verbracht wurde. 

Eine spezifische Griffverbindung auf dem Instrument ist eine feinmotorische Leistung. Damit diese erlernt oder verbessert werden kann, sollten die eher grobmotorischen Grundlagen gefestigt sein. Dazu gehören der Stand und Sitz sowie alle Bewegungen, die große Muskelgruppen oder Körperabschnitte umfassen. Erst wenn diese Bereiche gut koordiniert sind und Bewegungen von groß nach klein durch alle Gelenke und Muskeln durchfließen können (sogenannte »Durchlässigkeit«), werden auch feinmotorische Bewegungen zielgerichtet und effizient.

Effizienz ist das Schlagwort

Effizienz ist ohnehin das Schlagwort beim Bewegungs­lernen im professionellen Bereich. Man möchte keine Kraft verschwenden und die Bewegung mit dem geringsten Aufwand so exakt wie ­möglich ausführen. Dazu wird der gesamte Be­wegungs­ablauf in seine Einzelteile zerlegt und dann gezielt verbessert. Für F3-As3 auf der Flöte bedeutet das, dass man genau spüren und wissen muss, wann welche Finger rauf oder runter gehen. Und herausfinden, welcher Finger eventuell zu schnell oder zu langsam ist (Ana­lyse). Dann folgt eine klare Zielsetzung (zum Beispiel “Finger gleichzeitig anheben”), die sich aus der Vorstellung ergibt (“Ich möchte, dass der Wechsel flüssig und sauber gelingt”), gepaart mit der passenden Instruktion (“Ich nehme den 1. Finger links schneller hoch!”), damit die Gleichmäßigkeit erreicht wird.

Die Kontrolle über das Ohr und das Bewegungsfühl gibt im Laufe der Wieder­holungen das Feedback, ob sich eine Verbesserung einstellt. Dieser Prozess aus ­Analyse, Vorstellung, Zielsetzung, Instruktion, Wiederholung, Körperwahrnehmung, akus­ti­scher und propriozeptiver Kontrolle funktioniert nur durch das ­sogenannte “deliberate practice”, das absichtsvolle oder bewusste Üben. 

Bewusstes Üben ist anstrengend

Bewusstes Üben aber ist anstrengend. Länger als 30 bis 40 Minuten ist es kaum am Stück durchzuführen, weil die Konzentration enorm gefordert wird und schnell nachlässt. Spielt man trotzdem weiter, wiederholt man zwar mechanisch die Fingerbewegung, hat aber keine Kon­trolle mehr darüber, ob man einen guten Be­wegungsablauf einübt oder Fehler wiederholt. Und unbemerkt eingeübte Fehler wieder loszuwerden, ist bekanntlich noch langwieriger als ­etwas gleich richtig zu lernen. Die Vorstellung, dass man “Technik” mechanisch und isoliert von Körpergefühl, Tonqualität und Musikalität einfach so abspulen könne, ist falsch und führt zu einem stupiden Wiederholen ohne nachhaltigen Lerneffekt. Außerdem erhöht es die ­Gefahr, an einem muskulären Überlastungssyndrom zu erkranken, weil das Bewusstsein für Muskel­spannungen fehlt. 

Das Argument, dass Bewegungen automatisiert werden müssen und man daher Tonleitern oder bestimmte Griffverbindungen am besten während des Zeitungslesens oder Fernsehens abspulen solle, ist nicht mehr zeitgemäß. Automatisierung ja, aber diese kommt ohnehin mit der Zeit. Daher lieber etwas mehr Geduld mitbringen und aufmerksam sowie mit Herz und Hirn üben als nur geistlos irgendwie zu versuchen, schnell die Finger zu bewegen. 

Typische Fehler

Nun liegt es in der Natur des Menschen, dass er trotz vorhandenem Wissen immer wieder in typische Fehlermuster verfällt. 

Was passiert nun häufig im Gehirn von Musikern, wenn sie, wie die Flötistin unseres Beispiels, eine Stelle wie Takt 9 aus Jolivets “Chant de Linos” sehen? Es folgt ein fiktiver Gedankengang, mit einem kleinen Augenzwinkern, aber durchaus mit Wahrheitsgehalt:

Die Flötistin spielt, fliegt in Takt 9 raus. “Oh, das ist unangenehm! Ich muss das üben.” Der Takt wird wiederholt, immer und immer wieder, im Originaltempo. Es klappt nicht. “Hmm, ich muss das langsam üben.” Sie wiederholt den Takt langsam, es geht besser. “Ah, okay, jetzt geht’s, noch mal ab dem Triller… Mist, wieder nicht!” Sie ist wieder bei F3-As3-H3 rausgeflogen. “So was Blödes! Jetzt konzentrier dich mal… und alle Finger kontrollieren!” Sie wiederholt den Takt in mittlerem Tempo, merkt nicht, wie sie dabei ­immer mehr auf die Noten starrt, den Kopf nach vorne reckt, Finger und Arme anspannt, um die Situation zu beherrschen. 

Und noch ein Versuch…

Nach fünf Minuten dann wieder ein Versuch in etwas schnellerem Tempo ab dem Triller. Es geht etwas besser, ist aber immer noch unsauber. “Immer noch nicht sauber… Morgen habe ich Stunde, ich muss das hinbekommen!” Langsam kommt Stress auf. Sie kreist die Stelle rot ein. “Noch mal…” Sie wiederholt F-As-H immer wieder, mal mit Erfolg, mal nicht. Sie schaut auf die Uhr: “Oh je, in 15 Minuten muss ich den Überaum verlassen. Ich muss das hinbekommen bis morgen! Ich muss mich konzentrieren!”

Sie malt ein großes Ausrufezeichen über den Triller und schreibt “Kontrolle!” dazu. “Okay, noch mal!” Die restlichen 15 Minuten wiederholt sie den Takt immer und immer wieder, packt dann die Flöte ein und denkt sich: “Puh, hoffentlich klappt die schwere Stelle morgen in der Stunde. Und ich muss meine Professorin morgen mal fragen, warum mir nach dem Üben immer alles wehtut…” Sie reibt sich den Nacken und verlässt das Übezimmer. 

Chant de Linos Bewegungslernen
Einzeichnungen – wer es mag, auch bunt – gerne, aber nicht so! Zu viele Farben gleichzeitig und negative Anweisungen sind dem Gehirn keine klare Hilfe und führen eher dazu, dass die “Alarm­glocken” schrillen und die Stelle zur Angststelle wird.

Was meinen Sie, wie groß ist die Chance, dass es morgen in der Stunde klappt? Hat sie sinn­volle, langfristig verlässliche Bewegungsmuster geübt? Waren die Bewegungen frei und durchlässig? Vermutlich nicht. 

Wie geht es besser?

Zuerst einmal ist es wichtig, eine gute Lernatmosphäre zu schaffen, denn mit Freude lernt sich alles besser. Zur Atmosphäre gehört auch der Umgang mit sich selbst, der sich in Emotionen und Wortwahl widerspiegelt. Schimpfen, sich selbst Befehle erteilen und sich ärgern sind nur mäßig zielführend. Besser ist ein Herangehen über eine wertfreie Analyse, ein Feststellen, ein Beobachten à la: “Oh, das geht nicht. Ich flieg da immer wieder raus. Was ist da los? Woran hängt es? Mal sehen, ob ich das rausfinde.”

Dann folgt die Analyse, die detektivische Arbeit, was und welcher Finger im Detail “hängt”. Hier sollte man alle Möglichkeiten, die sich bieten nutzen: visuell (Spiegel, Video in Zeitlupenfunktion), auditiv (hören, wann es genau “klappert”), propriozeptiv (wo im Körper ist zu viel oder zu wenig Spannung, welcher Finger ist zu langsam oder zu schnell). Erst wenn man die Ursache heraus­gefunden hat, kann man eine ziel­gerich­tete Aktion starten. Und wenn man wie im Beispiel nur noch 15 Minuten Zeit hat, dann ist es besser, diese Viertelstunde dafür zu nutzen, auf die Suche zu gehen, als nur panisch irgendwie die Stelle zu wiederholen. 

Und auch wenn man am nächsten Tag Stunde hat und die Stelle noch nicht perfekt kann, wird kein vernünftiger Lehrer unzufrieden sein, wenn man ihm stattdessen erklärt, was man bisher an der Stelle gearbeitet hat, wo man noch steckengeblieben ist und ihn fragt, was er für zusätzliche Tipps hat, wie es besser klappen könnte. Der Druck oder die eigene Ungeduld, einen Griffwechsel oder eine Bewegung in zu kurzer Zeit schnell können zu müssen, führt zu mentalem Stress und reduziert die Körperwahrnehmung. Eine kluge Planung mit ausreichend Zeit ist daher für ein gutes Bewegungslernen wichtig! 

Klare und wertfreie Instruktionen

Hat man die Ursache gefunden, zum Beispiel geht der linke Zeigefinger im Verhältnis zu den anderen Fingern zu spät hoch, folgt nun die In­struk­tion. Diese sollte klar und wertfrei sein: “Ich nehme meinen Zeigefinger schneller hoch!” Neben der verbalen Instruktion hilft auch der Gebrauch anderer Lernkanäle, wie die Antizipation und das Feedforward. Hierbei stellt man sich die korrekte Bewegung in allen Einzelheiten vor. Wie fühlt es sich an, wenn der Finger schnell hochgeht? Und wie will ich, dass es klingt? Wie ist die Muskelspannung im Finger, in der Hand, im restlichen Körper?

Habe ich eine klare Vorstellung von dem, wie gut sich die “richtige” Bewegung anfühlt und anhört, fokussieren sich Körper und Geist auf eine positive Sache. Man orientiert sich daran, was man haben möchte und lernt darauf hin. Gebe ich mir im Gegenteil dazu immer ein negatives Feedback, ist die Gefahr größer, dass sich so eine Stelle zur “Angst­stelle” ent­wickelt. Während der Arbeit mit Feedforward sollten alle Körperabschnitte, groß wie klein, die schon vorher erwähnte Durchlässigkeit aufweisen. Nur so kann gewährleistet sein, dass die für die Stelle angemessene Muskelspannung verwendet wird und man sich nicht unnötigerweise verspannt. 

In Spielpausen kann man dazu noch die Spiegelneuronen für sich arbeiten lassen, indem man das Instrument für fünf Minuten beiseite legt und sich ein Video eines Flötisten anschaut, bei dem die Stelle flüssig und entspannt klappt und der einen Bewegungsablauf und Spielbewegungen hat, die einen selbst inspirieren. Nimmt man danach die Flöte zur Hand und sieht die Person noch klar vor dem inneren Auge, folgt der eigene Körper automatisch dem gesehen Bewegungsablauf. Die Spiegelneuronen funktionieren positiv wie negativ. Daher sollte man sich auch davor hüten, Spielern zuzusehen, die sich verkrampft und angespannt am Instrument mühen. 

Die Aufmerksamkeit sinkt schnell ohne Abwechslung der Aufgabe

Insgesamt sollte man nicht mehr als fünf bis zehn Minuten am Stück mit einer speziellen Griffverbindung verbringen. Bleibt man wach, gedanklich vorwärts gerichtet und spürt seinen Körper, während man die Stelle erst langsam und dann in unterschiedlichen Tempi wiederholt, ist ein längerer Zeitabschnitt nicht möglich durchzuhalten. Die Aufmerksamkeit sinkt schnell ohne Abwechslung der Aufgabe und man rutscht unbemerkt wieder in stupides Abspulen hinein. Bevor das passiert, wechseln Sie die Aufgabe, üben Sie eine andere Stelle und kommen Sie dann später wieder zurück. 

Das Feedback und die Nachkontrolle, ab wann die Stelle sitzt und einem musikalisch und fingertechnisch gefällt, sollte ruhig und wertfrei erfolgen. Am schönsten ist es, wenn man irgendwann an den Punkt kommt, an dem man sich freut, sogenannte “schwierige” Griffverbindungen üben zu dürfen, weil man sie polieren kann wie einen Edelstein. Vielleicht fällt einem wieder eine Kleinigkeit auf, wo man noch mal mehr die Muskulatur entspannen kann oder sich die Fingerbewegung schneller vorstellt, und schon geht es wieder besser und der Diamant strahlt noch ein bisschen heller.