Der Europarat hatte das Jahr 1985 zum »Jahr der europäischen Musik« deklariert. Dieser damit auf das Musische gesetzte Akzent – im Gegensatz zu den permanent diskutierten Wirtschafts- und Umweltproblemen – bot die Möglichkeit, das in der Blasmusik seinerzeit weitgehend ehrenamtliche, idealistische Tun neu zu überdenken und – wo notwendig – neu zu positionieren. Diese Initiative löste zweifellos einen gewaltigen Innovationsschub aus, dessen Wirkung unmittelbar zwar kaum messbar war, langfristig aber viel bewegte. Eine ähnlich umfassende Positionierung des Erreichten und die Diskussion weiterer Maßnahmen wäre auch heute wieder erstrebenswert und einer langfristigen Planung dienlich.
Vor einem Vierteljahrhundert war es an uns gelegen, durch entsprechende Beiträge dieses Jahr und die Zeit danach zu einer Epoche verstärkter Beachtung der Blasmusik zu erheben. Dabei wiesen wir bei jeder sich bietender Gelegenheit auf die Wichtigkeit bläserischen Spiels, die gesellschaftspolitischen, sozialpädagogischen und künstlerischen Werte der Institution Blasorchester in ihrer zahlenmäßig enormen Proben- und Konzerttätigkeit hin. Andere Interessengruppen vermitteln oft wesentlich professioneller ihre Leitbilder. Aber auch hier holt die Blasmusik durch gezielte Managementfortbildung für die vor allem mit organisatorischen Fragen befassten Funktionäre auf. Gute Beispiele solch gezielter Schulungen bieten die Lehrgänge für Jugendliche, Bläser, Dirigenten und Funktionäre.