Orchestra, Szene | Von Klaus Härtel

Bläser lieben die Sonatinen – Richard Strauss zum 150.

München im Jahr 1864. König Ludwig II. besteigt den bayerischen Thron, der in Geldnöten steckende ­Komponist Richard Wagner lässt sich auf dessen Einladung dort nieder. Und am 11. Juni wird Richard Strauss geboren. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag also zum 150. Mal.

Richard Strauss ist kein »reiner Bläserkomponist«, doch seine Begeisterung für Blasinstrumente wird in seinen Werken offenbar. Die Kompositionen von Richard Strauss, schrieb Jörg Murschinski an dieser Stelle (Clarino 10/2011), »geben beredtes Zeugnis von seiner Experimentier­freude mit der Bläsergruppe, bei der sowohl neue instrumentenbauliche Entwicklungen – von denen es in seiner Zeit eine ganze Reihe gab – berücksichtigt wurden als auch die Vielzahl von Möglichkeiten hinsichtlich Anzahl und Spieltechnik des bereits etablierten Instrumentariums ausgereizt wurden.«

Strauss folgte Richard Wagner, den er sehr bewunderte und der diesen Weg bereits eine Generation zuvor eingeschlagen hatte, indem er die Besetzungsgröße insbesondere der Bläsergruppe quantitativ und qualitativ erweiterte und im Blech zum Beispiel mit der Bass­trom­pete (laut Strauss »der einzig mögliche Übergang zwischen Trompeten und Posaunen«, das Blech »kolossal« mildernd) und den Wagnertuben neue Instrumente ins Sinfonieorchester einführte.

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