Das Musikbusiness ist ein hartes Geschäft und wird unter dem Strich von Männern gemacht. Ob als Dirigenten oder Produzenten, als Komponisten oder Musiker – Testosteron dominiert, und zwar auch im Bläserbereich. Zwar ist der Trend, dass Mädchen den Nachwuchs nicht nur garantieren, sondern bald dominieren, an der Basis, in den Musikkapellen, inzwischen abzusehen.
Trotzdem sind Frauen als »Macherinnen« noch eher Ausnahmen – zumindest was ihre Präsenz in den Köpfen der »Endverbraucher«, sprich der Hörer und Bläsermusikfans, betrifft. Diese Ausgabe von clarino.print soll ein Schlaglicht auf die bunte Vielfalt werfen, mit der Bläserinnen in allen Genres erfrischende, selbstbewusste und qualitätsvolle Zeichen setzen. Abgesehen von den vielen Geschichten, Porträts und Beiträgen über und von Bläserinnen soll die clarino.cd, vol.3 »Frauenpower« hier einen ohrenfälligen Beitrag leisten. Schon lange warten unsere Leser/innen auf eine neue clarino.cd als kostenlosem »Bonbon« in ihrer Zeitschrift. Aber das ist nicht so einfach, denn eine solche will erst einmal finanziert sein. Unsere Hoffnung auf Förderung vonseiten der Gleichstellungsstelle im bayerischen Frauenministerium erwiesen sich als eitel. Förderungswürdig sei die Idee durchaus, Bläserinnen gezielt eine Chance auf mehr Rampenlicht zu geben. Da aber nur wenige direkt davon profitierten, sei der Fördertopf nicht groß genug für sie. Wir sehen das anders, setzen aber nicht auf Streit, sondern auf Hartnäckigkeit und Überzeugung. Und wir freuen uns, in Vertretern der freien Musikwirtschaft mit Jupiter und Korg Bundesgenossen gefunden zu haben, die das Projekt unterstützen. Denn auch künftig werden wir am Ball bleiben und den Frauen in der Bläsermusikszene den gebührenden Platz einräumen – in Geschichten, vielleicht einer weiteren CD und einer Frauenbläsernacht, die wir für Februar in Buchloe anvisiert haben. Denn wir finden absolut, dass es hier etwas zu fördern gibt. Hören Sie selbst – viel Spaß dabei.