Von den alten Griechen bis in die Barockzeit wurden Blasinstrumente als unedel, unheimlich und unfromm diffamiert. Aus Darstellungen mythischer Blasmusiker bastelte die Kirche sogar ihr Schreckbild eines gehörnten, gehuften und geschweiften Teufels.
Wir alle kennen die Legende vom Rattenfänger von Hameln. Im Jahr 1284 soll ein »wunderlicher Mann«, bunt gekleidet, die Stadt Hameln von einer Rattenplage befreit haben. Er spielte auf einer »Pfeife« (einer Flöte oder Schalmei), lockte damit die Ratten und Mäuse aus den Häusern und führte sie zur Weser, wo sie alle ertranken. Doch diese wundersame Problemlösung war den Hamelner Bürgern wohl nicht ganz geheuer. War es nicht der Teufel, der als »Herr der Ratten« galt? Durfte man mit dem Teufel einen Bund schließen? In einer Variante dieser Geschichte, die sich rund 400 Jahre später in Niederösterreich zugetragen haben soll, heißt es, dass man dem Rattenfänger offen vorwarf, »mit dem Teufel im Bunde zu stehen«. Jedenfalls weigerte man sich, ihn zu bezahlen.