Vor gut 300 Jahren ist sie in die Welt getreten, die Klarinette, sozusagen das »Nesthäkchen« unter den Holzblasinstrumenten. Und schnell hat sie sich einen unverzichtbaren Platz in der Kammermusik und im Orchester erworben. ». . . ach, wenn wir auch nur clarinetti hätten! Sie glauben nicht, was eine sinfonie mit flauten, oboen und clarinetten einen herrlichen Effekt macht«, seufzte schon Mozart ein paar Jahrzehnte später in einem Brief an den Vater, und einige der atmosphärisch dichtesten Opernszenen wären ohne sie nicht denkbar, ganz abgesehen von den Solokonzerten und der Kammermusik.
Folgt man dem Bericht J. G. Doppelmayers in seinen »Nachrichten von den Nürnberger Mathematicis und Künstlern« von 1730, so war es Johann Christoph Denner, der »zu Anfang dieses lauffenden Seculi, eine neue Arth von Pfeiffen-Wercken, die so genannte Clarinette, zu der Music-Liebenden großen Vergnügen, ausfande, endlich auch die Chalumeaux verbesserter darstellte«. Nun hätte der Urheber der Klarinette – denn eine Erfindung war es nicht, sondern eine Weiterentwicklung –, Johann Christoph Denner, am 13. August seinen 350. Geburtstag. Anlass genug an eine sehr phantasievolle Darstellung zu erinnern, die sich mit dem Instrument und seinem »Erfinder« beschäftigt. »Der Klarinettenmacher« heißt das Opernmärchen, zu dem der in Lauf an der Pegnitz geborene Kapellmeister und Komponist Friedrich Weigmann (1869–1939) die Musik komponierte und dessen Libretto von dem Lortzing-Biographen und Theaterdirektor in Bern, Ulm und St. Gallen, Georg Richard Kruse, stammt. Am 30. März 1913 ist die Oper im Bamberger Theater uraufgeführt worden und fand danach Aufnahme in den Spielplänen der Bühnen von Elberfeld, Kiel, Trier und dem Schillertheater in Hamburg.