Das Internationale Brass Festival Sauerland-Herbst feierte im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Jubiläum – ein Anlass, um auf eine beeindruckende Geschichte zurückzublicken und gleichzeitig den Blick nach vorn zu richten. Dieses Jubiläum bot eine hervorragende Gelegenheit, die Besonderheiten und die Entwicklung eines Festivals zu beleuchten, das längst als kulturelles Aushängeschild des Hochsauerlandkreises gilt.
Die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum des Sauerland-Herbstes waren ein Feuerwerk musikalischer Vielfalt. Alle Destinationen des Festivals erlebten Konzerte mit internationalen Spitzenensembles der Blechbläserszene. Diese Ästhetik der Unterschiedlichkeit wurde im Jubiläumsjahr auf die Spitze getrieben. Von groß angelegten Sinfoniekonzerten bis hin zu intimen Kammermusikaufführungen wurde das gesamte Spektrum musikalischer Genres abgedeckt. »Wenn man innerhalb von einem Monat so unglaublich viele verschiedene musikalische Genres erlebt, verschiedene Gruppen in den verschiedensten Orten, hat das alles einen Zauber.«. Der musikalische Leiter Thomas Clamor gerät ins Schwärmen.

Eigentlich möchte Clamor keines der Konzerte besonders hervorheben. Ob Mnozil Brass, GoldMund, ProBrass oder die Bigband der Bundeswehr – die blasmusikalische Elite gab sich die Klinke in die Hand. Eines der Highlights war sicherlich das Marathon-Konzert mit über 250 Mitwirkenden, bei dem Profimusiker und Amateure Seite an Seite musizierten. Ebenso beeindruckend war das Hubertus-Konzert, das mit mehr als 100 Jagd- und Parforcehörnern ein akustisches und visuelles Erlebnis bot. Diese Veranstaltungen unterstreichen das Konzept des Festivals, nicht nur Spitzenkünstler einzuladen, sondern auch die lokale Musikszene einzubinden und jungen Talenten eine Plattform zu bieten.
Die DNA des Sauerland-Herbstes
Was den Sauerland-Herbst auszeichnet, ist zwar die Balance zwischen internationaler Strahlkraft und regionaler Verwurzelung. »Das Hauptanliegen«, daraus macht Thomas Clamor keinen Hehl, „bleibt allerdings die Präsentation künstlerisch hochqualitativer Konzertformate.“ Wo es möglich sei, werde bewusst Raum geschaffen für die Einbindung der lokalen Musikszene, wie zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit dem Sinfonieorchester der Musikschule. Diese Symbiose ermöglicht es, Weltstars wie zum Beispiel Reinhold Friedrich, Matthias Höfs oder James Morrison gemeinsam mit talentierten Amateuren auf die Bühne zu bringen.
Auch die Workshops sind eine tragende Säule des Sauerland-Herbstes. Hier können Nachwuchsmusiker von den Besten der Szene lernen und gleichzeitig ihre Ergebnisse in beeindruckenden Abschlusskonzerten präsentieren. Diese Querverbindungen zwischen Stars und Nachwuchs können nur durch die intensive Vernetzung des musikalischen Leiters realisiert werden, der diese einzigartige Plattform geschaffen hat.
Meilensteine
Die Entwicklung des Sauerland-Herbstes ist eine Erfolgsgeschichte. Von sieben Konzerten im Jahr 2000 mit knapp 2000 Zuschauern hat sich das Festival auf im Jahr 2024 mit 20 Konzerten und den unterschiedlichsten Workshops ausgeweitet. Bisher kamen den ganzen Oktober über mehr als 130 000 Besucher in die 14 verschiedenen Städte im Sauerland. Eine Erweiterung über den Herbst gibt es seit drei Jahren mit den Open-Air-Konzerten im Sommer in Herdringen. Dies und das umfangreiche Festivalprogramm im Herbst im ganzen Gebiet hat die Popularität gesteigert und die kulturelle Landschaft des Sauerlandes nachhaltig geprägt.
Ein Blick in die Zukunft
Der Ausblick auf die kommenden Jahre verspricht eine Fortsetzung dieses Erfolgs. Für das Jahr 2025 stehen bereits Highlights fest. Das Eröffnungskonzert spielt Salaputia Brass, Spanish Brass, da Blechhauf’n, die Kapelle So&So und Andreas Hofmeier mit dem Philharmonischen Orchester Hagen werden das Programm bereichern. Auch das Konzept der Einbindung von Musikhochschulen wird fortgeführt – 2025 mit der Folkwang Universität der Künste aus Essen, die einen Gershwin-Abend präsentieren wird. Ferner wird ein internationaler Wettbewerb, die German Open der Brassbands, im Rahmen des Sauerland Herbstes ausgetragen.
Neue Akzente setzen auch Jugendorchester, die als Vorprogramm vor den Hauptkonzerten auftreten. Diese Initiative gibt jungen Musikern die Chance, vor vollem Haus aufzutreten und sich einem breiteren Publikum zu präsentieren. Die Verbindung von Weltstars mit regionalem Nachwuchs bleibt somit auch zukünftig ein Markenzeichen des Sauerland-Herbstes.
Credo und Leitplanken des Festivals
Das Credo des Sauerland-Herbstes lautet: Vielfalt, Nachwuchsförderung und Spitzenqualität. Auch die Musikvermittlung – Schulen werden besucht – steht auf der Agenda ganz oben. Die Leitplanken des Festivals sind darauf ausgelegt, innovative Konzertformate anzubieten, junge Menschen für Musik zu begeistern und gleichzeitig das breite Spektrum der Blechbläser-Musik zu präsentieren. Dieses Konzept hat sich in den vergangenen 25 Jahren bewährt und wird auch in den kommenden Jahrzehnten die Grundlage des Festivals bilden.
Mit einer durchdachten Mischung aus Tradition und Innovation ist der Sauerland-Herbst bestens gerüstet für die Zukunft. Der Erfolg und die stetige Weiterentwicklung des Festivals sind ein Beleg dafür, dass es gelungen ist, eine Kulturveranstaltung zu schaffen, die weit über die Grenzen des Hochsauerlandkreises hinaus strahlt und gleichzeitig fest in der Region verankert ist.

Termine & Infos
Das Internationale Brass Festival Sauerland-Herbst startet am 3. Oktober und dauert bis zum 30. Oktober. Die Konzerte finden im gesamten Hochsauerlandkreis statt.
Bereits vom 24. bis 27. Juli sind die Open Air Konzerte auf der Freilichtbühne Herdringen Vorbote des Festivals.
Vorverkaufsbeginn ist der 1. Mai.