Wer schon einmal ein Konzert der Big Band der Bundeswehr besucht hat, der kennt André Cimiotti, hat ihn ganz sicher schon mal gesehen und erst recht gehört. Der Saxofonist ist nämlich Lead Altist bei der Bigband der Bundeswehr. Doch nicht nur dort geht er seiner musikalischen Arbeit nach. Zahlreiche Engagements prägten und prägen Cimiottis Weg. Wir haben mit ihm über verschiedene Themenbereiche geplaudert.
Musikalischer Werdegang und Erfahrungen
Wie hat dein Studium an der Kölner Musikhochschule deine musikalische Entwicklung beeinflusst?
Für mich waren vor allem die musikalischen Projekte prägend, bei denen ich während meiner Studienzeit in Köln mitgewirkt habe oder die ich aktiv mitgestalten konnte. Vor meinem Studium habe ich bereits einige Jahre im Landesjugendjazzorchester Hessen gespielt und dort eine hervorragende erste Ausbildung als Saxofonist und Bigband-Musiker genossen. In Köln hatte ich dann das Glück, direkt im ersten Semester mit Studenten aus den Abschlussjahrgängen für das Abschiedskonzert von Prof. Jiggs Whigham proben zu dürfen. Aus diesem Projekt ist dann die Big Band Convention entstanden, mit der ich über mein Studium hinaus regelmäßig gespielt habe. So habe ich ein breites Repertoire an Bigband-Musik kennengelernt und es hat mir auch sehr geholfen, in der Kölner Szene Fuß zu fassen.
Während des Studiums war ich darüber hinaus Mitglied im Bundesjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer. Das Arbeiten mit den Dozenten und den anderen Studenten dort hat mich sehr inspiriert. Mit vielen meiner Kollegen von damals arbeite ich auch heute noch regelmäßig zusammen.
An der Kölner Musikhochschule gab es ein tolles Projekt mit unserem Lehrer für Arrangement und Komposition, Joachim Ullrich: Wir haben mit den Saxofonisten aus meinem Jahrgang Stücke von seiner Band, der Kölner Saxofon Mafia, gespielt. Ich habe daraufhin angefangen, selbst Stücke für unser Ensemble zu schreiben, und wir haben das Projekt zusammen als Cologne Saxophone Quintet fortgesetzt. Zusammen mit Gaststar Bob Mintzer haben wir später auf Festivals gespielt und das Album »YO!« aufgenommen. Das Titelstück der CD wurde bei Advance Music in Notenform veröffentlicht.

Soundcheck – Open Up Your Sound
Ansatz, Atmung, Anstoß oder aber auch Kieferstellung, Luftführung, Zungenposition haben erheblichen Einfluss auf deinen Sound. Erfahre in dem Workshop mit André Cimiotti, wie kleine Änderungen oft eine große Auswirkung haben und den Klang verbessern können.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit D’Addario Woodwinds statt. Vor und nach dem Workshop besteht die Möglichkeit, D’Addario Blätter und Mundstücke zu testen.
- 08. Oktober, Holzbläser Berlin
- 14. Oktober, Mister Music Schramberg
- 15. Oktober, Ebert Konstanz
- 16. Oktober, Gillhaus Freiburg
- 05. Oktober, Bläserstudio Koblenz
- 06. Oktober, Bläserforum Köln
Die Studienzeit war prägend. Wie sind die Stationen im Anschluss zu bewerten?
Gegen Ende des Studiums hatte ich die Chance, im Glenn Miller Orchestra unter der Leitung von Wil Salden aushelfen zu können. Dies wurde schnell eine regelmäßige Sache und bald wurde ich festes Mitglied im Orchester. Es war eine tolle Erfahrung, in ganz Europa auf Tour zu sein, jährlich um die 100 Mal mit dieser Band auf der Bühne zu stehen und den anderen Musikern zuzuhören. Ich habe dort überwiegend Lead-Alto und Bariton, im Laufe der Zeit aber gelegentlich auch alle anderen Positionen im Saxofonsatz gespielt.
Bei vielen meiner Engagements war es entscheidend, neben verschiedenen Saxofonen auch Klarinette und Querflöte zu beherrschen, etwa bei Rundfunk-Bigbands oder Musicalproduktionen. Daher habe ich auch nach meinem Studium noch Querflötenunterricht genommen. Bei der Weltpremiere des Musicals »Ich war noch niemals in New York« am Operettenhaus in Hamburg beinhaltete mein Part Bariton- und Tenorsax, Klarinette, Bassklarinette und Querflöte.
Als 2007 ein Nachfolger für die Lead-Alto-Position bei der Big Band der Bundeswehr gesucht wurde, kam dies für mich genau zum richtigen Zeitpunkt. Ich habe mich für das Probespiel und die Aufgabe selbst durch meine vorherigen Erfahrungen als freiberuflicher Musiker bestens gewappnet gefühlt. Außerdem fand ich es sehr attraktiv, eine feste Stelle anzutreten und Teil dieser einmaligen Formation werden zu können.
Welcher Lehrer war der prägendste? Warum?
Im Laufe der Zeit gab es natürlich verschiedene Lehrer, die für mich wichtig waren, angefangen bei meinem Vater, der mir die ersten Schritte auf dem Saxofon beigebracht hat. Der prägendste Lehrer war sicher Harry Petersen, der damals Lead-Altist bei der hr-Bigband war und meinen Weg bis zur Aufnahmeprüfung an der Hochschule begleitet hat. Er hat mir Atem-, Ansatz- und Obertonübungen gezeigt und geholfen, einen Sound zu entwickeln. Durch ihn konnte ich tiefer in den Jazz eintauchen und habe angefangen, Solos von Sonny Stitt oder Charlie Parker zu transkribieren. Er hat mir die alterierte und die verminderte Tonleiter beigebracht und mir Platten von Thelonious Monk oder Johnny Hodges vorgespielt.
Außerdem habe ich ihn regelmäßig bei der hr-Bigband gehört, die bei ihren Konzerten oft großartige Solisten zu Gast hatte, u. a. Bob Mintzer, Don Menza, Christoph Lauer, Benny Bailey und Ferdinand Povel. Harry war für mich ein großes Vorbild und hatte einen großen Anteil daran, dass ich Saxofonist geworden bin. Er hat mir auch geraten, beim Wettbewerb »Jugend Jazzt« teilzunehmen und beim LJJO Hessen vorzuspielen. Für das Probespiel beim Heeresmusikkorps in Kassel, wo ich meinen Wehrdienst geleistet habe, hat er mit mir das Glasunow Konzert geübt.
Weitere wichtige Impulse erhielt ich von Dozenten beim LJJO und BuJazzO wie Jeff Clayton, Herb Geller und John Ruocco, die mich in verschiedenen Phasen meines Werdegangs inspirierten und förderten.
Bigband-Musik bestimmt deine musikalische Laufbahn. Was fasziniert dich daran?
Schon in der Grundschule war ich begeistert von der Musik von Glenn Miller und anderen Big Bands der Swing-Ära. Als an meinem Gymnasium in Amöneburg eine Schul-Bigband gegründet wurde, spielte ich bereits Saxofon und war sofort begeistert dabei.
Der Leiter der Band hat mich später in seiner Amateur-Bigband mitspielen lassen, wo manchmal auch Profimusiker ausgeholfen haben. Außerdem empfahl er mich bei einem Tanzorchester, mit dem ich über Jahre Bälle und Tanzturniere gespielt habe. Die Faszination für Bigband-Musik gibt es bei mir also schon sehr lange und ist bis heute ungebrochen.
Für mich verbindet die Big Band die musikalische Sprache des Jazz mit der Dynamik und den Klangfarben eines Orchesters. Ich finde es toll, in einem Saxofonsatz zu spielen, die Blechbläser in meinem Rücken zu haben und den Groove der Rhythmusgruppe zu spüren. Wenn alle Musiker ihre Antennen ausgefahren und die Ohren offen haben, ist das ein tolles Erlebnis, das im Moment entsteht. Neben dem Ensemblespiel genieße ich es, manchmal als Solist vor der Band stehen zu dürfen, aber auch den anderen Musikern bei ihren Soli zuzuhören.
Wie unterscheidet sich die Arbeit in der Big Band der Bundeswehr von anderen musikalischen Projekten?
Der offensichtlichste Unterschied besteht natürlich darin, dass wir alle Berufs- oder Zeitsoldaten sind und im Dienst, also auch auf der Bühne, unsere Uniformen tragen. Bei Dienstantritt durchlaufen wir eine militärische Ausbildung und vertiefen diese auch regelmäßig etwa bei Schießübungen oder Sanitätskursen. Es gibt andererseits aber auch viele Dinge in unserem Alltag, die sich nur wenig von der Arbeit anderer Klangkörper unterscheiden: Wir proben neue Programme ein, treten bei verschiedenen Veranstaltungen auf und sind bei unseren Konzerten in ganz Deutschland auf Tour, manchmal auch weltweit. Eine weitere Besonderheit ist die aufwendige Bühnentechnik mit einer riesigen Videoleinwand. Außerdem tragen die Musiker der Band maßgeblich zur musikalischen Ausrichtung und Programmgestaltung bei.
Vor ein paar Jahren etwa hat der italienische Altsaxofonist Stefano di Battista ein Album mit Musik von Ennio Morricone, die er auf eine tolle und eindringliche Weise neu arrangiert hat, herausgebracht. Ich war davon sehr beeindruckt und habe vorgeschlagen, einige Titel davon ins Programm aufzunehmen. Der Arrangeur Ralf Hesse hat schließlich vier dieser Versionen auf unsere Besetzung übertragen. Seit einigen Jahren arbeiten wir auch häufiger mit prominenten Gästen wie Pe Werner, Till Brönner, Klaus Lage oder Laith Al-Deen zusammen. So erscheint in Kürze ein neues Album, das wir zusammen mit Heinz Rudolf Kunze aufgenommen haben. Auch hier wurde seine Musik für uns komplett neu im Bigband-Sound verpackt. Ich schätze es sehr, in einer konstanten Besetzung und auf einem hohen musikalischen Niveau arbeiten und dabei ein so breit gefächertes Repertoire aufführen zu können.
Instrumente und Spieltechnik
Du spielst verschiedene Saxofontypen sowie Klarinette und Flöte. Welches ist dein Lieblings- bzw. erklärtes Hauptinstrument und warum?
Das ist ganz klar das Altsaxofon. Es ist das Instrument, mit dem ich mich am längsten und intensivsten beschäftigt habe. Ich habe darauf mein Spiel und meinen Klang entwickelt und kann mich damit am Besten ausdrücken. Aber auch die anderen Instrumente spiele ich wirklich gerne und empfinde es nicht als bloße Notwendigkeit, die in meiner beruflichen und musikalischen Nische verlangt wird. Auch wenn ich Flöte und Klarinette regelmäßig parallel zum Saxofon übe, gibt es immer wieder Phasen, in denen ein Instrument über einen längeren Zeitraum besonders in den Vordergrund rückt.
Welche besonderen Herausforderungen gibt es beim Wechsel zwischen den verschiedenen Blasinstrumenten?
Bei der Big Band der Bundeswehr spiele ich Alt- und Sopransax, Klarinette, Flöte und Piccolo. Der Wechsel von einem Instrument zum anderen geschieht oftmals während weniger Pausentakte innerhalb eines Stückes. Ich habe dann sozusagen für die Verwandlung, etwa vom Klarinettisten zum Flötisten, nur kurz Zeit. Diese umfasst neben Grifftechnik, Körperhaltung, Ansatz und Luftstrom besonders auch die Klangvorstellung und die Hörgewohnheiten. Eine Gemeinsamkeit ist jedoch bei eigentlich all meinen Instrumenten, dass es hilft, die Luft als den Motor für alles zu betrachten und ansonsten möglichst entspannt und offen zu bleiben.
Projekte und Aufnahmen
An welchen aktuellen musikalischen Projekten arbeitest du gerade?
Bis zur Pandemie habe ich die Verantwortung für den Sound ab dem Schallbecher vollständig an die jeweiligen Tontechniker übergeben und mich nicht weiter mit Mikrofonen und der restlichen Signalverarbeitung beschäftigt. Seitdem habe ich, wie viele andere Musiker auch, begonnen, zu Hause Ton- und Videoaufnahmen zu machen. Ich habe festgestellt, wie nützlich es ist, sich selbst aufnehmen zu können, sei es zum Üben oder zum Testen von Equipment. Es hilft mir auch auf der Bühne oder im Studio, eine optimale Mikrofonierung für meine Instrumente zu finden. Mittlerweile nutze ich auch Tonabnehmer, die in den Mundstücken meiner Instrumente eingebaut sind, um den Klang mithilfe von Effektpedalen zu verändern, und eine Loop Station, an die ich verschiedene Instrumente anschließe. Das ist derzeit noch ein großes Experimentierfeld, aber es wird allmählich Zeit, diese Ideen auch außerhalb meines Musikzimmers umzusetzen.
Weiterhin arrangiere ich Stücke für Saxofonquartett, die ich seit einigen Jahren auch mit meinen Kollegen von der Big Band der Bundeswehr bei ausgewählten Anlässen spiele. Da wir ein gut eingespieltes Team sind, funktioniert das Zusammenspiel im Quartett hervorragend und macht wirklich Freude. Letzten Herbst haben wir bei einer Tour nach Singapur nicht nur ein öffentliches Konzert gegeben, sondern auch an der deutschen Schule, bei einem Empfang der deutschen Botschaft und bei unseren Partnern von der Singapore Armed Forces Band gespielt. Seit 2016 spiele ich zudem regelmäßig mit der Pepe Lienhard Big Band in der Schweiz.
Musikalische Einflüsse und Vorlieben
Welche Jazzmusiker haben dich besonders inspiriert?
Das ist natürlich ein weites Feld, daher beschränke ich mich hier auf Altsaxofonisten, auch um den Lesern einige Hörempfehlungen für diesen speziellen Bereich zu geben: Cannonball Adderley, Charlie Mariano, Sonny Stitt, Charlie Parker, Phil Woods, Johnny Hodges, Paul Desmond, Maceo Parker, David Sanborn, Jeff Clayton, Nigel Hitchcock, Dick Oatts, Alexa Tarantino, Eric Marienthal, Rosario Giuliani, Dan Higgins, Baptiste Herbin, Nicole Johänntgen, Kenny Garrett und Stefano Di Battista.
Gibt es bestimmte Musikstile oder -epochen, die dich besonders faszinieren?
Das kann ganz verschieden sein und meine Interessen haben sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert. In den 80er und 90er Jahren hat mich beispielsweise die Musik von Bob Mintzer oder Peter Herbolzheimer besonders fasziniert. Bei meinem letzten Konzertbesuch habe ich mir hingegen begeistert die amerikanische Bluegrass-Familienband The Petersens angehört.
Lehrtätigkeit und Pädagogik
Inwiefern nutzt du die Erfahrungen als Musiker in deiner Tätigkeit als Musikpädagoge?
Meine Unterrichtstätigkeit konzentriert sich in der Regel auf gelegentliche Workshops und Coachings, bei denen ich hauptsächlich mit ambitionierten Amateuren arbeite. Zuletzt hatte ich das Vergnügen, Thorsten Skringer bei einem seiner Saxcamps im Dozententeam zu unterstützen. Dabei versuche ich stets, die Schüler zu inspirieren und ihnen ein authentisches Klangbild der Musik zu vermitteln. Das gelingt am besten, wenn ich ihnen direkt und mit der gleichen Intensität wie auf der Bühne vorspiele.
Welche Aspekte der Instrumentalpädagogik sind dir besonders wichtig?
Mir ist es wichtig, die Schüler dabei zu unterstützen, eine tiefere Verbindung zu ihrem Instrument zu entwickeln. Dabei geht es um den Übergang von »Ich drücke ein paar Klappen, blase ins Saxofon und schaue, was passiert« hin zu »Ich kann eine Melodie, die ich im Kopf habe, ohne Noten finden und mit Ausdruck spielen«.
Schlägt sich das auch in den Notenausgaben nieder?
Obwohl ich meine Stücke nicht mit einem pädagogischen Ansatz, sondern primär als Musik für meine eigenen Ensembles geschrieben habe, sind sie trotz der höheren Anforderungen auch bei Amateurensembles sehr beliebt. Das liegt sicher daran, dass sie Pep haben, ins Ohr gehen und dabei trotzdem nicht langweilig wirken. Der Zugang zu den Stücken aus musikalischer Sicht ist recht unkompliziert, doch die technische Umsetzung auf dem Instrument und im Zusammenspiel erfordert schon etwas Übung. Ich habe mehrere Ensembles beim Einstudieren meiner Stücke gecoacht und war beeindruckt, wie gut sie diese Herausforderung gemeistert haben.
Was erwartet Workshop-Teilnehmer bei »Soundcheck – Open Up Your Sound«?
Im Mittelpunkt steht die Frage: »Wie erzeuge ich einen großen, ausdrucksstarken Klang auf dem Saxofon?« Das Zusammenspiel von Atmung, Ansatz sowie der Position von Rachen, Kiefer und Zunge hat einen enormen Einfluss auf den Sound. In meinem Workshop möchte ich den Teilnehmern helfen, ihren Klang zu öffnen und ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Schon kleine Anpassungen können oft eine große Wirkung erzielen und den Sound deutlich verbessern.
Equipment
Welches Mundstück spielst du?
Seit meiner Teenagerzeit habe ich fast ausschließlich Meyer-Mundstücke auf dem Altsaxofon gespielt – zunächst ein M8L, bis mir mein Lehrer ein M5M in die Hand gedrückt hat. Ich musste mich zunächst an die deutlich engere Bahnöffnung gewöhnen und herausfinden, wie ich darauf einen großen Ton erzeugen kann. Dieses Setup habe ich dann jahrzehntelang beibehalten, und es gilt zu Recht als der Standard für den klassischen Altsaxofon-Sound im Jazz. Inzwischen haben sich die Verfügbarkeit und die Herstellungsverfahren für Mundstücke durch Webshops, CNC-Fräsen und 3D-Druck erheblich verändert. Über die Jahre habe ich viele Meyer-ähnliche Mundstücke ausprobiert und gespielt, sowohl von kleinen Manufakturen als auch von großen Herstellern. Seit einiger Zeit hat das D’Addario Select Jazz D5M Marble Mundstück einen festen Platz in meinem Saxofonkoffer gefunden. Wie bei meinem Meyer spiele ich darauf Select Jazz Unfiled 3 Soft Blätter.
Warum ist das für den Bigband-Sound so gut geeignet?
In der Big Band ist es wichtig, ein breites Spektrum an Klang und Dynamik abdecken zu können – vom leisen Subtone bis hin zu einem kraftvollen, strahlenden Forte. Das D5M ermöglicht dies hervorragend. Mit der engsten Bahnöffnung des Modells kann ich den Klang sehr gut projizieren.
Welche sonstigen Eigenschaften zeichnen das Mundstück aus?
Es ist nicht nur für die Big Band geeignet, sondern generell ein hervorragendes Jazz-Mundstück. Der Klang ist rund und flexibel, und die Spieleigenschaften sind exzellent, insbesondere hinsichtlich der Gleichmäßigkeit des Klangs über die Register, der Intonation und der Artikulation. Besonders beeindruckt mich der stabile Kern im Ton.
Das Mundstück ist eine »perfect union of tradition and innovation« – kannst du das für die Leser kurz erläutern?
Das D’Addario Select Jazz vereint klanglich die Tradition großer klassischer Jazz-Altsaxofon-Mundstücke mit modernster Fertigungstechnik. Es wird vollständig maschinell mit hervorragender Präzision hergestellt, was zu einer minimalen Streuung zwischen den einzelnen Exemplaren führt – ein nicht ganz selbstverständlicher Vorteil bei Mundstücken. Das Select Jazz Mundstück ist in zwei Varianten erhältlich: Ich spiele die Marble-Edition, die sich von der schwarzen Ebonit-Version klanglich leicht unterscheidet und dabei auch optisch sehr ansprechend ist.