Nachdem die international besetzte Fach- und Sonderjury in den vergangenen Wochen 1.193 Einreichungen gesichtet und bewertet hat, stehen nun die diesjährigen Nominierungen für den Deutschen Jazzpreis fest. Die insgesamt 76 Nominierten überzeugten im vergangenen Jahr mit außergewöhnlichen künstlerischen und innovativen Musikproduktionen, Live-Performances, Kompositionen, Festivals, journalistischen Beiträgen und weiteren Leistungen. Eine bedeutende Neuerung ist die Kategorie Musikvermittlung und Teilhabe, die den bisherigen Sonderpreis der Jury ersetzt und gesellschaftlich relevante Projekte in den Mittelpunkt rückt.
In diesem Jahr in der Sonderjury vertreten, berichtet Django Bates von seinen Erfahrungen als Jurymitglied: “Eingeladen zu werden, die Kompositionseinreichungen für den Deutschen Jazzpreis dieses Jahres zu begutachten, gab mir die Gelegenheit, über die unendliche Breite und Tiefe dessen nachzudenken, was das Wort „Jazz“ umfassen kann, und die Freude, einen großen Teil der stets lebendigen deutschen Jazzszene wiederzusehen. Es ist ermutigend, dass Jazz in Deutschland so geschätzt und gefeiert wird, und ich fühle mich geehrt, an den diesjährigen Auszeichnungen beteiligt gewesen zu sein.”
Preis- und Nominierungsgeld
Die Hauptjury, bestehend aus Mitgliedern der Fachjury sowie namhaften Persönlichkeiten aus der Jazzszene und dem Kulturbereich, wird nun die 22 Preisträger:innen auswählen, die sich über die begehrte Auszeichnung sowie ein Preisgeld von jeweils 12.000 Euro freuen dürfen. Nominierte, die keinen Preis gewinnen, erhalten ein Nominierungsgeld in Höhe von 4.000 Euro.
Welche Bedeutung diese Auszeichnung für Künstler:innen hat, beschreibt die ehemalige Preisträgerin Mirna Bogdanović eindrücklich: „Als ich von der Nominierung erfuhr, hat es mich definitiv überrascht, aber dann folgte sofort ein Gefühl von Glück und Freudentränen! Der Preis war eine Art Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Als Künstlerin zweifelt man oft an sich selbst, und diese Art der Anerkennung und Wertschätzung für meine Arbeit gab mir die Motivation und das Selbstvertrauen, weiter an meiner Musik zu arbeiten. Durch den Preis habe ich Anerkennung gewonnen, was mir beim Booking von Konzerten hilft, und das ganze Event war eine großartige PR für meine Musik – mehr Menschen konnten sie zum ersten Mal hören. Auch das Preisgeld, das damit einhergeht, hilft mir enorm, meine neuen Produktionen und zukünftige Albumaufnahmen zu finanzieren.“
Ticketverkauf startet Anfang April
Die Preisverleihung des Deutschen Jazzpreises kann am 13. Juni 2025 im E-Werk Köln hautnah miterlebt werden. Neben der feierlichen Ehrung der 22 Preisträger:innen, moderiert von Hadnet Tesfai und Götz Bühler, erwartet die Gäste ein hochkarätiges musikalisches Programm mit drei exklusiven Live-Acts. Die Tickets sind in limitierter Anzahl über rausgegangen.de erhältlich. Der VVK startet am 3. April 2025.
Die Nominierten für den Deutschen Jazzpreis 2025
Künstlerinnnen/Künstler
- Vokal Enji I Erik Leuthäuser I Heidi Heidelberg I Sera Kalo
- Holzblasinstrumente Camila Nebbia I Ingrid Laubrock I Johannes Schleiermacher I Luise Volkmann
- Blechblasinstrumente Lina Allemano I Dima Bondarev I Bastian Stein I Sebastian Studnitzky
- Piano/Tasteninstrumente Aron Ottignon I Kit Downes I Moses Yoofee I Olga Reznichenko
- Saiteninstrumente Fabiana Striffler I Johan Leijonhufvud I Matthias Pichler I Nick Dunston
- Schlagzeug/Perkussion Bex Burch I Mariá Portugal I Philo Tsoungui I Simon Popp
- Großes Ensemble des Jahres Brigade Futur III I Carl Wittigs Aurora Oktett I Fuchsthone Orchestra I Sonic Interventions
- Großes Ensemble des Jahres international Black Lives I Federico Calcagno Octet I Jihye Lee Orchestra I Synesthetic Octet
Aufnahme/Produktion
- Album des Jahres Deranged Particles – Felix Henkelhausen I Ellington – Aki Takase & Daniel Erdmann I Love Avatar – Peter Gall I threads to knot – TRAINING with Ruth Goller
- Newcomer:in des Jahres Do you remember? – Sonic Interventions I Holy Noon – MAIKA I Mer Tan Itev – Tigran Tatevosyan I Octopetala – RGR
- Rundfunkproduktion des Jahres Allgäu meets India I John Hollenbeck: Music for Percussion Quartet & NDR Bigband I Mädchen, Frau etc. (Hörspielserie + Soundtrack) I Stefan Schönegg „Enso: A Simplified Space“
- Album des Jahres international Blues Blood – Immanuel Wilkins I No More Water: The Gospel Of J. Baldwin – Meshell Ndegeocello I ØKSE – ØKSE I The Sky Will Still Be There Tomorrow – Charles Lloyd
- Newcomer:in des Jahres international Abiding Memory – Phillip Golub I Good Intentions – Alden Hellmuth I Haezz – HAEZZ I Partial Lunar Eclipse – So Lieb Quartet
Live
- Festival des Jahres Jazzfest Berlin I jazzwerkstatt Peitz I moers festival I PENG Festival
- Live Act des Jahres Andromeda Mega Express Orchestra I Fuasi Abdul Khaliq’s Organ Ensemble I Omer Klein Trio I Sonic Interventions
- Live Act des Jahres international Cécile McLorin Salvant I Nduduzo Makhathini I Shabaka I Sofia Jernberg
Komposition/Arrangement
- Komposition/Arrangement des Jahres Etch Nonspirituals/Tellur/Antielectrons/Antiphotons – Elias Stemeseder I PlanetWoman – Birgitta Flick I Rainbows – Tilo Weber I While She Sleeps – Niko Seibold
Sonderpreise
- Journalistische Leistung „JazzFacts Deutschlandreise“ – Deutschlandfunk I „Jazz Is My Democracy“ – Lorenzo Dolce I „Laut & Leipzig“ – Musikjournalistische Medienwerkstatt der 48. Leipziger Jazztage 2024 I „Mutige Muster – Die Sängerin und Komponistin Miriam Elhajli“ – Sophie Emilie Beha
- Musikvermittlung und Teilhabe 10 Jahre Groove Inclusion Jubiläumskonzerte I Jazzpilot*innen I Pinc Music I Shared Planet 9