Thomas Clamor beendet seine Tätigkeit als Chefdirigent der Sächsischen Bläserphilharmonie. Zwar nicht von heute auf morgen, aber im kommenden Jahr 2020 legt er dort seine Arbeit nieder. Der dann 57-jährige Dirigent wird sich neuen Projekten und Aufgaben widmen, aber deutlich kürzertreten, wie er sagt.
Zehn Jahre Teamwork zwischen Dirigent und Orchester
Gerade eben hat er sein zehntes Konzert bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten gegeben. Seit Thomas Clamor Chefdirigent ist, ist die Sächsische Bläserphilharmonie gern gesehener Gast in der Kaiserlichen Hofburg.
Doch Wehmut steht bei Clamor noch nicht auf der Agenda. Denn dafür hat er eigentlich gar keine Zeit. Thomas Clamor erzählt voller Begeisterung von seinem Orchester und den Dingen, die man gemeinsam erlebt und umgesetzt hat.
Natürlich müsse man in seiner Position auch mal unbequeme Entscheidungen treffen, aber »mich verbindet mit vielen Musikern heute eine richtige Freundschaft. Ich liebe dieses Teamwork, dass wir über zehn Jahre praktiziert haben und viele Dinge so auf den Weg bringen konnten. Das verbindet und schweißt zusammen und ist etwas ganz Besonderes und Schönes.«
Die Sächsische Bläserphilharmonie: Ein gut aufgestelltes Orchester
Das Orchester ist heute sehr gut aufgestellt. »Wir haben einiges erreicht!«, berichtet er und gibt Beispiele. »Ich glaube, wir sind in der deutschen Kulturpolitik angekommen und auf die Liste der Exzellenzorchester aufgenommen worden. Wir durften beim Bundespräsidenten die Eröffnung des Sommerfestes spielen, haben ein eigenes Haus mit ausverkauften Konzertreihen…«
Vor allem aber könne man in der Gesellschaft ein anderes Bewusstsein feststellen. »Man weiß heute, wer wir sind und was wir tun!« Seinen Stolz kann er nicht ganz verhehlen.
Neue Ideen und Impulse
Und deshalb muss man hier mal kurz einhaken: Warum hört er denn dann auf? »Ich habe nun zehn Jahre an der Entwicklung des Orchesters mitgearbeitet. Und zur weiteren Entwicklung gehört es dann eben auch dazu, dass irgendwann einmal jemand Neues kommt – jemand mit neuen Ideen und Impulsen.«
Dass Clamor seine Entscheidung so frühzeitig bekanntgegeben hat, liegt schlichtweg daran, dass in seiner Arbeit mit der Sächsischen Bläserphilharmonie stets sehr viel Herzblut mitschwingt. Deshalb möchte er, »dass man in aller Ruhe und mit viel Zeit einen erstklassigen Nachfolger findet«. Denn die erfolgreiche Arbeit soll im Sinne des Orchesters weitergeführt werden.