Orchestra, Schwerpunktthema | Von Joachim Buch

Dirigentenausbildung einst und jetzt – Zwei Vater/Sohn-Paare geben Auskunft

Die Verzahnung zwischen Amateur- und Berufsmusikern ist im Laufe der Jahre immer enger geworden, was natürlich auch der Blasmusik zugutekommt. Hatte man nicht gerade einen Militärmusiker am Pult stehen, dann war es lange noch üblich, den besten Musiker aus den eigenen Reihen auszuwählen, auch wenn gute Musiker nicht automatisch auch gute Orchesterleiter sein müssen.

In der Dirigentenausbildung für Blasorchester hat sich inzwischen viel getan, von der Vermittlung erster schlagtechnischer Grundkenntnisse im Lehrgang für Registerführer bis zur Möglichkeit, das Fach Blasorchesterleitung zu studieren. Zwei Dirigenten und deren ebenfalls dirigierende Söhne haben im Gespräch mit CLARINO über ihre Erfahrungen berichtet:

  • Gottfried Veit (geb. 1943), langjähriger Bundeskapellmeister des Verbandes Südtiroler Musikkapellen (VSM), Komponist und international aktiver Wertungsrichter
  • Alexander Veit (geb. 1970), unter anderem Leiter des Auswahlorchesters Symphonic Winds, der Stadtkapelle Bozen und Direktor der Musikschule Meran/Passeier
  • Klaus Reggel (geb. 1956), erfolgreicher Dirigent verschiedener Oberstufenorchester im Ostallgäu, Wertungsrichter im Allgäu-Schwäbischen Musikbund (ASM)
  • Stefan Reggel (geb. 1986), Klarinettenlehrer an der Musikschule Füssen, Dirigent der Stadtkapelle Buchloe, des Musikvereins Dösingen und des Kreisblasorchesters Ostallgäu

Erste Orchesterpraxis haben die Söhne jeweils unter Leitung ihrer Väter erworben, die Väter hingegen bei regional berühmten »Honoratioren« wie Josef Silbernagl (Südtirol) und Eugen Stich (Ostallgäu), beides keine Profis, aber mit natürlicher Musikalität ausgestattet.

Berufsmusiker seien damals eigentlich kaum in den örtlichen Kapellen im Einsatz gewesen, erinnern sich alle übereinstimmend. Als eine der wenigen Ausnahmen wird der langjährige Marktoberdorfer Gregor Przybilla genannt, der große Pionierarbeit geleistet und auch gute Literatur ausgewählt habe.

Artikel in voller Länge als PDF downloaden