Orchestra | Von Klaus Härtel

Dirigieren und digital – geht das überhaupt, Markus Theinert?

Markus Theinert

Online-Meetings gehören derzeit zu unserem Alltag. Coronabedingt. Über Videokonferenzen kann man Gespräche führen, Informationen beschaffen, Probleme erörtern. Und das ein oder andere digitale Treffen dürfte wegen der Zeitersparnis auch nach der Pandemie stattfinden. Doch wie steht es um die Musik? Dirigieren und digital? Geht das? Markus Theinert hat da eine eindeutige Meinung.

Herr Theinert, unser Thema lautet “Dirigent und Digitalisierung”. Derzeit passiert wegen der Pandemie sehr viel digital – Online-­Meetings, digitale Gespräche. Ganz konkret gefragt: Dirigieren und digital – kann das überhaupt funktionieren?

Sie haben es in der Frage schon definiert. Das Online-Miteinander spielt sich als Gespräch ab oder dient dem Informationsaustausch. Nach über einem Jahr haben wir jetzt alle herausgefunden, wie man mit solchen Medien umgeht, wie man Kamera und Mikrofone richtig einstellt. Und natürlich bietet die Technologie eine Möglichkeit, sich auch über größere Entfernungen auszutauschen. Aber das kann natürlich nicht ­darüber hinwegtäuschen, dass es eben bei dieser Ebene der verbalen Kommunikation bleibt. Was anderes ist in den digitalen Medien nicht zu erwarten. Denn natürlich können wir Musik nicht über Bildschirm und Kopfhörer erleben, oder als Dirigenten bzw. Instrumentallehrer virtuell mit dem Klang arbeiten. So kann man zum Beispiel nicht erkennen, wie sich eine Geste auf das ­Bewusstsein der Orchestermitglieder und die Strukturierung des Klangs auswirkt.

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