Brass, clarino.test | Von Martin Hommer

Durchdachter Hingucker – Fusion Bags Trompetengigbag »F1 Limited Edition«

An der Frage, was man wirklich braucht, scheiden sich oft die Geister. Das ist bei den Instrumenten selbst so (»Für meinen Ton bin ich selber zuständig, da hilft mir ein teures Instrument gar nichts . . .«), und das ist auch bei Transportutensilien nicht anders. Dem einen reicht ein schlichter Koffer, andere packen ihr Instrument gar nicht erst ein. Das vorliegende »Fusion«-Gigbag könnte sie alle überzeugen – eben weil man es anscheinend nicht unbedingt braucht. Ein Praxistest.Eigentlich reicht ein Koffer völlig. Die meisten Instrumente werden ohnehin mit einem Koffer in Holz- oder Hartschalenkonstruktion ausgeliefert. Wozu also eine neue Transportmöglichkeit anschaffen?

Zugegeben: Der Sicherheitsaspekt spricht für den Gebrauch eines Softbags wie des vorliegenden »F1 Limited Edition«-Bags des englischen Herstellers »Fusion Bags«. Denn üblicherweise haben Instrumente im Hartschalenkoffer zumindest ein wenig Bewegungsfreiheit. Das bedeutet: Das Instrument kann theoretisch beschädigt werden, wenn es im Etui hin und her wackelt. Der Vorteil eines Softbags besteht darin, dass das Instrument buchstäblich »in Watte gepackt« wird. Es sitzt fest in der Tasche und wird von weichem Schaummaterial umgeben. Im Fall des vorliegenden Gigbags ist dieses Material 30 Millimeter dick und bietet eine überaus weiche Polsterung – ohne allerdings allzu drucksensitiv zu werden. Denn hier liegt der Nachteil von Softbags: Sie sind druckempfindlich und sollten daher beispielsweise im Kofferraum oben liegen.

Praktisch ist so ein Täschchen allemal. Der Platzbedarf ist minimal, weil sich die Polsterung regelrecht an die Trompete anschmiegt. Das »F1 Limited Edition«-Gigbag weist neben der doppelten Umhüllung der Trompete eine Tasche für drei Mundstücke auf, eine weitere Tasche für Noten (bis zum Format DIN A4) und noch eine weitere Tasche mit Organizerunterteilung, also mit Haltelaschen für Stifte und Ähnliches. Die verdeckten Reißverschlüsse sind sehr leichtgängig und machen dennoch einen sehr robusten Eindruck. Da hakelt und verklemmt sich nichts – alles einwandfrei. Die Rucksackgarnitur kann sich ebenfalls sehen lassen und muss den Vergleich mit aktuellen »Daypacks« (wie Rucksäcke im Jahr 2011 heißen) nicht scheuen: Mit Hüftstützen und Bauchgurt sowie Rücken-Ventilationssystem und ergonomischer Gestaltung bleiben hier keine Wünsche offen. Wer auf dem Weg zum Auftritt gern Musik hört, wird sich über die im Träger integrierte Tasche für einen MP3-Spieler oder ein Mobiltelefon freuen.Gerade das Design der »Limited Edition« macht dieses Gigbag aber unverwechselbar und einzigartig. Für Altsaxofon und Trompete erhältlich, wird das »F1 Limited Edition« in Blau, Schwarz und Rot angeboten und erfüllt auch in ästhetischer Hinsicht höchste Ansprüche – es ist einfach ein absoluter Hingucker. Und mit dem widerstandsfähigen Polyester der Außenhaut sollte das auch für lange Zeit so bleiben können.

Fazit

Wer einen Koffer hat, braucht die »F1 Limited Edition« nicht. Haben muss man das Teil trotzdem. Es ist sicher, praktisch und ein absoluter Hingucker. Und wie sagt schon der Schriftsteller Berthold Auerbach? »Man bedarf oft das Unnötigste am meisten.« Oder auf Neudeutsch: Man kann sich ja auch mal was gönnen.

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