Orchestra, Szene | Von Jochen Mettlen

Ein Jazzer als Chef

Der weltweit bekannte belgische Jazzmusiker Steve Houben wurde zum neuen Direktor des Königlichen Musikkonservato­riums in Lüttich ernannt. Der 62-Jährige tritt die Nachfolge von Bernard Dekaise an.

Dass Steve Houben recht gut Deutsch spricht, dürfte den ein oder anderen überraschen. »Ich war Schüler am Athenäum im ostbelgischen Eupen«, klärt er uns auf und unterstreicht zugleich den Stellenwert der deutschen Sprache für die Musik. »Die deutsche Kultur ist für die Musik sehr bedeutend. Auch die Sprache generiert eine spezielle Konstruktion und Klangfarbe eines Volkes. Musikalisch und philosophisch ist die deutsche Sprache extrem wichtig«, so der Jazzmusiker. Nach seinen Studien am Berklee College of Music in Boston gründete Houben Ende der 1970er Jahre gemeinsam mit Henri Pousseur eine Jazzklasse am Lütticher Konservatorium. Der belgische Komponist Pousseur war damals Direktor der Lütticher Musikhochschule. Trotz der neuen Aufgabe möchte Steve Houben seine Karriere als Musiker fortsetzen. Als Saxofonist und Querflötenspieler ist er mit allen großen Namen und Ensembles des Jazz aufgetreten, unter anderem mit Chet Baker, George Colman und Toots Thielemans. Wir sprachen mit dem 62-Jährigen über seine neue Aufgabe.

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