Orchestra | Von Joachim Kunze

…es liegt auf der zunge – das organ wird von blechbläsern oft vernachlässigt

Die Zunge ist ein bei Blechbläsern oft vernachlässigter Faktor. Das mag daran liegen, dass man sie nicht sieht und sich die meisten Blechbläser deshalb viel lieber mit dem Ansatz beschäftigen. Ich jedenfalls habe noch selten gehört: »Du musst deine Zungenarbeit verbessern«, wobei »Du musst deinen Ansatz umstellen« eher sehr geläufig ist. Dass man wissen sollte, was die Zunge macht und wo man sie einsetzen kann, soll in diesem Artikel beschrieben werden.

Der hinterste, dickste Teil der Zunge, die Zungenwurzel (Radix linguae), ist am Zungenbein befestigt, das im oberen Teil des Halses liegt und durch Muskeln und Bänder wieder mit dem Kehlkopf in Verbindung steht. In der Mittellinie der Zunge ist eine Art senkrechte Scheidewand aus Sehnenfasern vorhanden, die Zungenknorpel heißt. Die Zunge besteht jedoch vorwiegend aus Muskelfasern mit zahlreichen dazwischen verlaufenden Nerven und Blutgefäßen. Die Muskelfasern sind in alle möglichen Richtungen angeordnet und ermöglichen dadurch die überaus große Beweglichkeit der Zunge sowie ihre Fähigkeit, ihre Gestalt auf vielfache Weise zu verändern.

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