Orchestra, spielBAR | Von Joachim Buch

Explosiv: »Starsplitter« von Philip Rothman

Programmmusik habe er mit »Starsplitter« nicht geschrieben, so Philip Rothman. Man könne den Titel wörtlich ins Deutsche übersetzen, was auf das Zersplittern eines Sterns hinauslaufen würde. An Astronomie müsse man trotzdem nicht denken. »Ich mochte das Wort und denke, dass es die explosive Energie der Komposition gut beschreibt.«

Entstanden ist »Starsplitter« im Jahre 2006 für das New Trier High School Symphonic Wind Ensemble. Auf einer neueren CD der De Pauw University Band aus Greencastle/ Indiana (USA) ist es als Titelstück vertreten. Außerdem wurde das Stück im Rahmen einer Reading Session während der WASBE-Konferenz im vergangenen Jahr in San José berücksichtigt. In einer Rezension dieser Veranstaltung war zu lesen: »Das Stück hinterließ einen positiven Eindruck. Rothman hat ein Gespür für Klangfarben und lässt den Einfluss von John Adams spüren. Es sind allerdings einige extrem schwierige Stellen in der Partitur zu finden, vor allem für die Holzbläser.«

Bezüglich John Adams und der mit diesem Komponisten verbundenen Art der Minimal Music schreibt die Classical Voice of North Carolina: »Das überschäumende Stück gehört zu diesem mit ›Farbklecksen‹ arbeitenden Minimalismus, von dem viele amerikanische Komponisten gefangen sind. Triller, Glissandi und musikalische Achterbahnfahrten sind effektvoll gewürzt mit perkussiven Effekten aller Art (Rothman ist studierter Schlagzeuger).«

Auf die Frage, ob ein solch recht kurzes Werk die Reflexion auf das Twitter-Zeitalter sei, gestand der Komponist, dass er noch nie ein Werk mit einer längeren Spielzeit als 16 Minuten geschrieben habe. Aufgrund des vorgegebenen hohen Tempos (durchweg 144) wird es im Laufe der Einstudierung sicherlich nötig sein, längere Passagen im »Übetempo« anzugehen. Bei den Flöten kommt erschwerend hinzu, dass die Stimmen über weite Strecken in der oberen Hälfte der dreigestrichenen Oktave liegen.

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