Orchestra, spielBAR | Von Joachim Buch

Fantasieanregend: »Der Zauberberg« von Patrik Bishay

Durch den fränkischen Komponisten und Verleger Hubert Hoche, der bereits einige seiner Werke veröffentlicht hatte, ist Patrik Bishay in Kontakt mit dem sinfonischen Blasorchester gekommen. Hoche leitete auch vor etwa zehn Jahren die Uraufführung mit dem Musikverein Külsheim.

Zeitgenössische Musik – greifbar auch für Amateure

»Das Stück sollte meine zu diesem Zeitpunkt ausgeprägt rhythmische Herangehensweise an zeitgenössische Musik beschreiben«, so Bishay, »jedoch auch für Amateure ›greifbar‹ sein.« Harmonisch habe er darauf geachtet, dass das Stück nicht zu komplex bzw. dissonant werde. Auch die Tatsache, dass viele Phrasen in konventioneller Viertaktigkeit gestaltet sind, kann als Entgegenkommen an die Amateurmusiker gesehen werden.

Mit der Musik habe der Komponist eher Bilder erzeugen, die Fantasie anregen wollen. »Daher habe ich eine eher modale Harmonik als Grundlage des Stücks ausgewählt. Demgegenüber steht – wie bereits angedeutet – eine relativ komplexe Rhythmik, in der durchaus Parallelen zur rhythmischen Komplexität von bestimmten Bereichen der Rockmusik zu sehen sind.«

Keine Programmmusik

Freunde des literarischen Werks von Thomas Mann sollten keine programmatische Musik erwarten, die den Inhalt des gleichnamigen Romans musikalisch nacherzählt. »Es ging mir vor allem um das Sinnbild des Berges als mystischer Ort«, erklärt der Komponist. Er sei sowohl anziehend, zum Beispiel aufgrund seiner Mystik, aber auch furchteinflößend durch die Dinge und Erkenntnisse, mit denen er einen konfrontieren könnte.

»Der Ausdruck einer gewissen Surrealität und Entrücktheit war mir wichtig. Ebenso aber auch die Konfrontation mit dem Tod, die gerade an diesem mystischen Ort greifbar ist.« Insgesamt stehe also eine ähnlich Symbolik im Vordergrund, wie sie mit dem »Zauberberg« aus Thomas Manns Roman verbunden sei – ohne dass das Stück deshalb auf die Handlung des Romans eingehe.

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