News | Von Klaus Härtel

Festival Mid EUROPE feiert seine 25. Ausgabe!

Mid Europe
Foto: Harald Steiner

Das Festival Mid EUROPE feiert seine 25. Ausgabe! Vom 9. bis 13. Juli bringen zahlreiche Musikerinnen und Musiker die Region Schladming-Dachstein wieder zum Klingen. Die Veranstaltung bietet ein breites Spektrum an Konzerten, Workshops und Unterhaltung. Höhepunkte sind das Eröffnungskonzert mit dem Polizeiorchester Bayern, das „Kids in Concert“

in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesheer und das Stadtfest mit Musik, Gastronomie und Unterhaltung für alle Altersgruppen. Am Mittwochabend verwandelt sich der Wetzlarplatz in Schladming in eine Bühne für Klänge in Uniform mit dem Titel „Der Traum eines Reservisten“. Dieses besondere Konzert ist ein musikalisches Highlight der diesjährigen Mid EUROPE und gleichzeitig eine Feier zum 25. Jubiläum des Festivals. Diese Aufführung wird durch die Militärmusik Oberösterreich und die Großherzogliche Militärkapelle Luxemburg gestaltet und verspricht eine beeindruckende Darbietung vor dem imposanten Hintergrund des Rathauses. 

Klaus Härtel sprach mit dem musikalischen Leiter Prof. Johann Mösenbichler.

Herr Mösenbichler, die 25. Mid Europe steht vor der Tür, die Erstausgabe resultierte letztlich aus der WASBE-Konferenz in Schladming im Jahr 1997. Wie kam das alles damals zustande?
Mid Europe

Ich erinnere mich noch genau: 1997 war ich für das WeltJugendOrchester zuständig und nach der sehr erfolgreichen WASBE-Konferenz war es der Wunsch des Bürgermeisters Hermann Kröll und des Tourismusverbandes Schladming, ein Blasmusikfestival zu entwickeln. Die Stadt wollte schon damals ein kulturelles Angebot im Sommer etablieren. Gemeinsam, ich war damals Stellvertreter von Prof. Wolfgang Suppan, haben wir uns die Grundkonzeption überlegt, diese der Stadt präsentiert und 1998 war es dann so weit. Im Jahr 2000 übernahm ich dann die alleinige künstlerisch/wissenschaftliche Leitung von Mid Europe.

Wird die 25 dieses Jahr Thema sein? Welche besonderen Attraktionen werden im Rahmen des Jubiläums angeboten, um das Ereignis zu feiern?

Ein Vierteljahrhundert ist natürlich Anlass zum Innehalten, zum Nachdenken, zum Danke sagen und selbstverständlich auch, um zu feiern. Das Gute bewahren und Neues zu entwickeln war immer ein zentraler Arbeitsansatz. Den aktuellen gesellschaftlichen und weltweiten dramatischen Entwicklungen wollen wir besonders beim Jubiläum klangintensiv und klangvoll entgegen getreten. Musik als völkerverbindendes Element wird klingende Signale von Schladming und Haus in die Welt senden. »Alle Menschen werden Brüder« – mit dieser Textzeile von Friedrich von Schiller wird im Eröffnungskonzert durch das Polizeiorchester Bayern mit der Europahymne ein starkes Statement gesetzt. Damit wollen wir mittels Musik im Jubiläumsjahr einen kleinen Beitrag zu mehr Akzeptanz und Toleranz und damit für mehr Miteinander und zur Versöhnung beitragen.

Unter dem Motto »Musik kennt keine Grenzen« werden wir am Freitag, den 12. Juli zahlreiche Aktivitäten erleben. Grenzenlos – daher natürlich ohne Eintritt – feiern wir die Städtepartnerschaft mit Wetzlar. Grenzenlos wird auch das gesellschaftliche Thema INKLUSION klingend auf zwei Bühnen beleuchtet.

Die bekannte Vielfalt wird auch zum 25-jährigen Jubiläum von Mid Europe erklingen: Das Eröffnungskonzert »Versöhnung!, »das Kinderkonzert«, »Der Traum eines österreichischen Reservisten« mit vielen Beteiligten aus Schladming, das »Stadtfest Schladming – Lange Nacht der Musik!, die Kirchenkonzerte in Haus und das klangvolle »Grande Finale« werden Schladming und Haus in ein Klangmeer verwandeln.

Wie hat sich Mid Europe seit der Gründung entwickelt, sowohl in Bezug auf Besucherzahlen als auch in Bezug auf die Vielfalt der angebotenen Musik?

Natürlich gab es in den 25 Jahren Rückschläge, aber auch unglaublich positive Entwicklungen. Sehr schade finde ich persönlich, dass es leider nicht mehr möglich ist, eine umfangreiche Ausstellung (Musikmesse) als ergänzendes Angebot zu organisieren. Die Struktur unseres Publikums hat sich auch stark verändert. Blasmusikerinnen und Blasmusiker sind im Gegensatz zu den 90er Jahren nicht mehr so stark am Zuhören von Live-Darbietungen anderer Orchester interessiert – dazu sind die Internetangebote einfach viel zu groß. Dafür sind bei den aktuellen Konzerten viel mehr musikinteressierte und -affine Menschen im Publikum zu finden als vor 15 Jahren. Das Interesse vieler Blasorchester aus aller Welt, bei Mid Europe aufzutreten hat sich extrem positiv entwickelt. Auch nach Corona ist dieser Andrang ungebrochen. Wir freuen uns wieder auf über 40 Formationen aus mehr als 15 Nationen.

In 25 Jahren traten zahlreiche Künstler auf. Welche Auftritte waren besonders bemerkenswert? Welche Namen fallen Ihnen auf Anhieb ein?

Freddie Fennell, Bob Reynolds, Alfred Reed, Ray Cramer, Frank Ticheli, und viele, viele mehr, mit denen wir unglaublich positive Erlebnisse und wunderbare musikalische Momente erleben durften. Natürlich waren auch alle europäischen »Größen« vertreten: Isabell Ruf-Weber, Johan de Meij, Thomas Doss, … An dieser Liste könnte ich noch stundenlang weiterschreiben und mich erinnern. Danke für diese bemerkenswerte und unvergessliche Zeit!

Welche Bedeutung hat Mid Europe für die lokale Kulturszene? Bzw. auch für regionale Wirtschaft und den Tourismus?

Die regionale Bedeutung ist unglaublich groß, vor allem deswegen, weil wir keine Gagen bezahlen (wir sind ein LowBudget-Festival) also die Orchester bezahlen sich die Reise und alle anfallenden Unkosten selber. Dies hat natürlich für die Region eine große touristische Bedeutung. Zudem kommt noch, dass der touristische Blick in Richtung auf sommerliche Entwicklung geht. So viele Diskussionen es besonders in den ersten Jahren von Mid Europe gegeben hat, so positiv ist die Unterstützung der Stadt, der Region, des Tourismus und des Landes Steiermark.

Das komplette, detaillierte Programm gibt es unter www.mideurope.at