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Festlich, fröhlich, feierlich: Musik für Weihnachten

Weihnachten

Weihnachten ohne Musik? Nicht vorstellbar! Die Redaktion hat zahlreiche CDs auf den Schreibtisch bekommen und stellt vier davon vor: Feierliches vom Bayerischen Blechbläserquartett, Festliches von Ludwig Güttler, Friedliches vom Stephan Herzog Bläser Quartett und Fröhliches von der Kapelle So & So.

Das Bayerische Blechbläserquartett: O Jubel o Freud (Koch International / CD323547)

Vor 25 Jahren spielte “Das Bayerische Blechbläserquartett” seine “Bläsermusik zur Advents- und Weihnachtszeit” ein. Und wieder einmal ist der Beweis erbracht: Auf Blech geblasene Weihnachtsmusik ist zeitlos. Und entfaltet auch nach einem Vierteljahrhundert die ihr zugedachte Wirkung. Sie bereichert den Alltag in der ­Adventszeit und zaubert etwas vorweihnachtlichen Glanz in die eigenen vier Wände.

Weihnachten

Unter dem Banner “O Jubel o Freud” erklingen insgesamt 23 Lieder, (Volks-)Weisen, fest­liche Märsche und Jodler. Viele davon aus dem Großraum Deutschland-Österreich-Süd­tirol, da­zu ein “Flämisches Weihnachtslied” aus Belgien und “The first Noel” aus England. Natürlich sind mit dabei “Es wird scho glei dumpa”, “Macht hoch die Tür”, “Süßer die Glocken nie klingen” und “Stille Nacht, heilige Nacht”. Diese bekannten Melodien werden ergänzt durch Stücke von Händel, Bach und zudem durch liebliche und stimmige Weisen von Hubert Meixner, der seine vier blechblasenden Kollegen zeitweise an der Orgel unterstützt.

Dargeboten wird dieses 40-minütige Programm für Weihnachten in höchs­tem Maße er­haben und ohne Gesang. Die Musik steht hier ganz für sich und beschert festlichen Glanz in der staden Zeit.

Blechbläserensemble Ludwig Güttler: Sächsische Weihnacht (Berlin Classics)

Wir können gerade jetzt alle “das Licht” in seinen schönsten Facetten gut gebrauchen. Genauso lichthungrig wie damals die Bergmänner aus der Heimat Güttlers im Erzgebirge, die gerade in der dunklen Jahreszeit davon betroffen waren, so sehnen auch wir uns in der aktuellen Pandemie nach einem Lichtblick. 

Güttler

Genau da setzt Ludwig Güttler mit seinem Blechbläserensemble an. Er möchte zu Weihnachten bewusst mit seiner Musik einen Funken entzünden und uns Hoffnung auf bessere Zeiten machen. 

Mit 38 Weihnachtsmelodien von Beethoven, Vivaldi, Schmelzer, Liszt oder Bartolini und Clarke erhellen die Musikanten die Weihnachtszeit. Dabei wechselt das Ensemble nicht nur die Konzertkirchen ab. Mal im Quartett oder Quintett, mit zwei Blechbläserchören, mit und ohne Pauken oder gar neunstimmig besetzt ist es eine fröhliche Abwechslung.

In Erinnerung an die besondere Zeit im Erzgebirge laden die Künstler zum Ende des Vortrags die Zuhörenden zum Singen ein. Die Freude der Musikanten ist dabei äußerst authentisch und ansteckend. So erinnert der Männerchor ebenfalls an die Zeit des Bergbaus. Dort haben sich sicherlich die Kumpel auch mit Gesängen die Stimmung versüßt.

Stephan Herzog Bläser Quartett: Die schönsten Bläserweisen zur Weihnachtszeit (Tyrolis)

Vier Musiker – zwei Posaunen, zwei Trompeten. Das ist es doch, was der passionierte Blechbläser hören möchte, wenn er zur winterlichen Abendstunde durch die verschneiten Straßen des Ortes spaziert und flaniert. Dann, wenn der Schnee alle anderen Geräusche dämpft und man aus der Ferne eben nur “Es wird scho glei dumpa”, den “Andachtsjodler” oder eine andere rührseelige weihnacht­liche Weise vernimmt. 

Weihnachten

Diese friedliche Stimmung gibt es jetzt, neu eingespielt und teilweise neu arrangiert, auch für daheim. Gerhard Schweiger und Alois Manzl (Trompeten) sowie Ludwig und Stephan Herzog (Tenor-/Bassposaune) haben als “Stephan Herzog Bläser Quartett” zwölf Titel eingespielt, “O du Fröhliche”, “Verkündigung an die Hirten”, das “Krippenlied”, “O Wunder, was soll das bedeuten”, das “Lied von der Herbergssuche” und “Stille Nacht, heilige Nacht”. Das alles ertönt ausschließlich instrumental. Schlicht und ergreifend könnte man auch sagen. Und das im positivsten Sinne!

Übrigens: Für alle Musikanten, die es nach dem Hörgenuss nicht mehr auf dem gemüt­lichen Sofa hält, sind die Ar­range­ments beim Tirol Musikverlag erhältlich.

Kapelle So & So: Oh stille mich, du Fröhliche (MAKO Records / CD-1019TM)

“Wer schöne Weihnachtslieder, hallige Chorgesänge und tiefgründige Weihnachtsgeschichten sucht, der macht mit dem Kauf dieser CD einen riesigen Fehler. ‘Stille Nacht’ & Co. werden durch gemütliche Polkas, ruhige und weniger ­ruhige Walzer, schöne Weisen, wärmende Ziachsoli, feierlich klassische Musik und beruhigende Lieder würdevoll ersetzt. Mal ganz leise, dann ganz laut, einmal ruhig, dann etwas hektischer, mal feierlich und dann wieder besinnlich – quasi eine wahrheitsgetreue Abbildung der staden Zeit.” So beschreibt die “Kapelle So & So” selbst CD zu Weihnachten. 

So und So

Wir stellen fest: Die Attribute, mit denen man die Stücke, unter anderem zum Beispiel “Beruhig’ di”, “Oh stille mich, du Fröhliche”, “Kaffeehaus 3/4ler”, “ADGC Polka” oder “Zur Kindstauf”, beschreiben kann, gelten auch für die Akteure selbst: erdig und ehrlich, ohrenöffnend und augenzwinkernd. Sicher werden die Musikanten nicht jeden überzeugen können, dass die Adventszeit auch so klingen kann und darf. Dessen sind sie sich vermutlich bewusst und das wollen sie wahrscheinlich gar nicht. Denn, so glauben wir: Diese Musik ist einfach die, mit der auch die sechs Burschen selbst durch die stade Zeit gehen. Und wer mitgehen will, ist herzlich dazu eingeladen.