Für Tatjana Ruhland, Soloflötistin des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR, sind Musik, Körperwahrnehmung und Bewegung untrennbar verbunden.
Clarino: Frau Ruhland, in der Musikergesundheit ist die Körperarbeit inzwischen nicht mehr wegzudenken. Der Begriff »Körperarbeit« ist allerdings sehr allgemein und kann so verschiedene Techniken wie Übungen aus der Physiotherapie, Yoga, Alexandertechnik oder Feldenkrais umfassen. Was verstehen Sie persönlich unter »Körperarbeit«?
Tatjana Ruhland: Für mich ist nur wichtig, dass mir Körperübungen persönlich etwas bringen, egal aus welcher »Schule« sie stammen. Ich unterscheide da auch zwischen Übungen, die rein sportlich sind, und anderen, die ich abrufen kann, wenn ich Flöte spiele. Ich bin zum Beispiel ein fleißiger Fitnessstudio-Gänger! Das ist etwas, das mich rein physisch stärkt und ist für mich ein Gegenpol zu Körperwahrnehmungsübungen am Instrument, die ja durch die Musik auch oft emotional behaftet sind.