Wood | Von Anneliese Schürer

Frank Forst – Es geht ihm nicht um Star-Rummel, es geht um das Fagott

Wer das Fagott als sein Instrument wählt, kann nicht mit großem Startum rechnen – der ist unter den Instrumentalisten den Streichern vorbehalten: Isaac Stern, Yehudi Menuhin, Anne-Sophie Mutter, Pablo Casals oder Mstislaw Rostropowitsch. Bei den Bläsern können gerade noch Trompeter oder Klarinettisten – wie Maurice André oder Sabine Meyer – auf größeren, internationalen Ruhm hoffen. Aber darum geht es ihm gar nicht, erklärt Fagottist Frank Forst im clarino.print-Interview. »Mir geht es um die Musik und um die Freude daran!«

Die Blockflöte hatte Frank Forst als Kind abgelehnt, die wollte er nicht spielen. Er bekam dann Klavierstunden, aber seine musikalische Erfüllung fand er mit dem Fagott. Als gebürtiger Süddeutscher liegt diese Wahl nicht gerade nahe. Da spielt man doch eher ein »richtiges«, gängiges Blasinstrument wie Trompete oder Tenorhorn. Wie er an dieses Instrument kam? »Einfach ein glücklicher Zufall«, meint er. Noch erstaunlicher als die Instrumentenwahl ist, dass er, eben als Süddeutscher, kein Blasorchestermusiker wurde. »Ich konnte auf Vermittlung meines Lehrers schon sehr bald im Sinfonieorchester mitspielen und bin dann auch dabei geblieben.« Und doch schätzt Forst das Blasorchester als eine Kultur, die sich sehr intensiv weiterentwickelt.Inzwischen hört man Frank Forst seine süddeutschen Wurzeln nicht mehr an. Nach seinen Studien in Stuttgart und Hannover kam er als Solofagottist an das Berliner Sinfonie-Orchester und wurde vier Jahre später Assistent von Prof. Klaus Thunemann an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Berlin. Inzwischen hat er als Professor eine eigene Fagottklasse an der Musikhochschule »Franz Liszt« in Weimar. Er spricht, wenn es um sein Instrument geht, voller Leidenschaft. Denn er hat Pläne, Wünsche und Ziele – nicht für sich, für das Instrument –, die viel persönlichen Einsatz und unendlichen Idealismus erfordern.

Infos: www.frankforst.com

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