Brass, Szene | Von Klaus Härtel

Fröhlicher Hörnerklang – German Hornsound 8.1 hat ein neues Album

Das Ensemble german hornsound sorgte bereits vor zwei Jahren mit »Siegfried und Violetta« für Furore, damals noch zu Viert. Nun setzen die Hornisten noch einen drauf. Vier, um genau zu sein. »Pictures« heißt die neue CD von german hornsound 8.1 und ist eine Ausstellung russischer Meister. Dass das Horn nämlich mehr zu bieten hat als Jagdgesang, als »wilden und fröhlichen Hörnerklang«, ist bekannt. Wir trafen Christoph Eß im Münchner Gasteig zum Interview.

Herr Eß, können Sie kurz das Konzept von »Pictures« erläutern?

Wie schon bei der vergangenen CD wollten wir die Musik mit einer anderen Kunst zusammenbringen. Bei »Siegfried und Violetta« war das die Literatur, nun ist es die bildende Kunst. »Bilder einer Ausstellung« von Modest Mussorgsky ist das Hauptwerk, wird jedoch nicht am Stück gespielt, sondern zieht sich als roter Faden durch das Programm. Wir haben versucht, eine eigene Kunstausstellung mit musikalischen Bildern zu eröffnen. Vier andere Werke spielen eine Rolle: »Die Nacht auf dem kahlen Berge« von Mussorgsky, die »Jazzsuite« von Schostakowitsch, »Romeo und Julia« von Prokofjew und die »Nussknackersuite« von Tschaikowski. »german hornsound«-Mitglied Sebastian Schorr hat darüber hinaus zu jedem Satz Bilder gemalt. Das Booklet agiert dadurch als Ausstellungskatalog.

Man wandelt beim Hören der CD also von Bild zu Bild in einer Ausstellung.

Exakt. Die Arrangements wechseln sich mit den Bildern ab. Bei Konzerten werden wir die Bilder entweder an die Wand projizieren oder großformatig ausstellen. Wir wollen neben der Musik eben auch etwas »außenherum« bieten. Uns reicht das »reine Konzertformat« nicht mehr. Wir sind alle noch jung und daran interessiert, diese traditionelle Form des Konzerts ein bisschen aufzubrechen. Denn in den heutigen Kammermusik-Abo-Reihen, die es in den Großstädten gibt, hat man in dieser Besetzung weniger Möglichkeiten. Aber damit rechnen wir auch nicht unbedingt. Wir suchen unsere Zielgruppe unter anderem bei Musikfestivals. Dort sucht man nach spezielleren Programmen.

Und spezieller ist das neue Programm mit acht Hörnern ja definitiv.

Die Stammbesetzung besteht aus Sebastian Schorr, Timo Steininger, Stephan Schottstädt und mir. Dazu haben wir für das Projekt unseren Professor Christian Lampert, Ralph Ficker, Martin Grom und Carsten Duffin eingeladen. Auf der Bühne werden dann acht Hornisten präsent sein. Auf dem Album wirkt zusätzlich der Schlagzeuger Simon Rössler mit.

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