Der Streit darüber, ob die »Missa Salsiburgiensis« des italienischen Komponisten Orazio Benevoli 1628 zur Einweihung des Salzburger Domes erklungen ist, oder ob jenes – für die damalige Zeit – monströse Werk vom österreichischen Tonsetzer Heinrich Ignaz Franz Biber 1682 anlässlich des »Elften Säkulums der Gründung des Erzstifts durch den Heiligen Rupert« aufgeführt wurde, soll für diese Betrachtungen von sekundärer Bedeutung sein.
Vielmehr ist es außerordentlich bemerkenswert, dass die mit 54 Stimmen notierte Komposition auf sechs Spielebenen verteilt worden ist. Für derartige Klangkonstellationen hat natürlich die wohl durchdachte Architektur des Kirchenraumes einen wesentlichen Ausschlag gegeben. Auf einem Stich von Melchior Küsell (1682) sieht man an den vier Kuppelpfeilern je eine Orgelempore angebracht. Außerdem gibt es zehn Oratoriumsbrüstungen im Mittelschiff. Nicht zuletzt wurde auch der Altarraum an zwei diametralen Orten für die so genannte »Capelln Music« benutzt.