Es ist ein kalter Januarmorgen in London. Im Stadtteil Willesden Green kehrt der indische Kioskbesitzer leere Bierdosen zusammen. Am Bratspieß im Imbiss nebenan hängen noch die letzten kalten Reste des Shish Kebab und der Pfarrer der St. Gabriel’s Church öffnet bereits die Pforten für den sonntäglichen Gottesdienst, während in der benachbarten Cricklewood Synagoge noch alles ruhig ist. Auch die Verantwortlichen des Iraqi Cultural Center – 50 Meter die Straße runter – haben heute Ruhetag. Hier – im Nordwesten der englischen Metropole – scheint es sie zu geben, die friedliche Koexistenz der Religionen und Kulturen. Und hier wohnt einer, der sich vehement dafür einsetzt: der Saxofonist Gilad Atzmon.