Welche Auswirkungen haben die verschiedenartigen Ventile, die es im Bereich der Blechblasinstrumente gibt? Eine Frage, die sich der normale Musiker an und für sich oft gar nicht stellt. Doch für mich als Musikphysiologen und Musiker war die Frage schon lange hochinteressant, da sie durchaus das ganze Instrumentalspiel beeinflussen kann. Besonders dann, wenn fingertechnische Probleme bei Musikern auftauchen oder die Frage zu klären ist, welche Ventilart denn nun wirklich die »bessere« ist. Ich habe mich am Beispiel eines Flügelhorns und einer Trompete der Firma Dotzauer, Karlstadt am Main, einmal darangemacht, mich dem Ganzen aus musikphysiologischer Sicht zu nähern. Zuerst müssen wir uns die Vergleichsobjekte genau ansehen. Zum einen haben wir ein Flügelhorn böhmischer Bauart mit Drehventilen, zum anderen eine Trompete mit den beliebten Pumpventilen. Dies sind Instrumente, die wir sehr gut kennen und die wir durchaus gerne so kaufen und dann versuchen, ihnen tolle Töne zu entlocken. Doch haben wir uns einmal Gedanken darüber gemacht, wie es mit der Physiognomie der verschiedenen Ventilarten in Bezug auf Hände, Finger, Ellbogen, Schulter und Hals/Nacken-Bereich steht? Als Musiker wohl kaum; als Musikphysiologe und Musiker kommt man auf solche Ideen.