Wood | Von Klaus Härtel

Halswirbelsäule, Nackenregion und Kiefer – Die Achillesferse der Bläser

Kopfschmerzen, ein steifer Hals und verspannte Nackenmuskulatur: Viele Instrumentalisten ­haben Beschwerden in der Halswirbel­säule und Schulter-Nacken-Region. Un­ab­hän­­gig von den körperlichen Unannehmlichkeiten wirken sich bei Bläsern Dysfunktionen der Halswirbelsäule auch massiv auf den Ansatz und die Spielqualität aus, denn zwischen der Hals­wirbelsäule und dem Kiefergelenk bestehen enge funktionelle Ver­bindungen.

Lesen Sie, welchen Einfluss die Kopfposition auf die Druck­verhältnisse im Kiefer­gelenk hat, wie sich Ansatz und Spannung der Kiefermuskulatur gegenseitig beeinflussen und welche Übungen ­Erleichterung bei Nackenverspannungen bringen. 

Ob Musiker oder nicht, Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule treten oft in charakteristischen Wirbelsäulenabschnitten und Muskeln auf. Musiker und insbesondere Bläser sollten die funktionellen Zusammenhänge im Halswirbelsäulenbereich kennen, daher beginnt der vorliegende Beitrag mit etwas allgemeiner Anatomie: Die Halswirbelsäule wird in die obere und un­tere Halswirbelsäule eingeteilt. Die obere Halswirbelsäule ist hauptsächlich für Beugung, Streckung und Rotation zuständig. Zwischen den ersten beiden Wirbeln, Atlas und Axis, sind 40-Grad-Drehun­gen möglich, was fast die Hälfte der gesamten Kopf­rotation ausmacht.

In der unteren Hals­wirbelsäule vom dritten bis siebten Wirbel teilen sich die Gradzahlen im Be­wegungsausmaß der Beugung, Streckung, Seit­neigung und Rotation relativ gleich­mäßig auf. Aufgrund ihrer Winkelstellung sind ­jedoch einzelne Segmente mobiler als andere. Für den Menschen ist die hohe ­Beweglichkeit der Halswirbelsäule über­lebens­wichtig, garantierte sie doch schon in frühen Zeiten eine optimale Orientierung und Kontrolle der Umgebung.