Seit einiger Zeit widmet sich Matthias Anton den Fragen und Anliegen der Holzbläserfraktion. Dabei steht der Trossinger Honorarprofessor vor allem den Saxofonisten mit Rat und Tat zur Seite, schenkt aber auch Klarinettisten ein offenes Ohr. Anton freut sich über Ihre Fragen – die selbstverständlich anonym behandelt werden.
Ich habe eine Frage an Sie, die vielleicht nicht ganz zu Ihren bisherigen Kolumnen passt. Dennoch möchte ich sie Ihnen stellen und hoffe darauf, dass sie auch solch eine Frage beantworten. Ich bin seit etwa 25 Jahren Klarinetten- und Saxofon-Lehrerin an einer Musikschule. Zurzeit habe ich eine Schülerin, die wirklich sehr schwer Noten lesen kann. Man könnte sogar sagen, dass es für sie nur bedingt möglich ist, Musik nach Noten zu lernen. In ihrem Unterricht vor einigen Wochen kam diese Schülerin und konnte ohne Noten ein aktuelles Stück aus den Charts spielen. Ich fragte, wie sie das denn gelernt hätte? Ihre Antwort: »Ich habe so lange probiert, bis ich die Noten getroffen habe.« Nun meine Frage an Sie: Hatten Sie so einen Fall auch schon einmal in Ihrem Unterricht oder gibt es denn Literatur, um diese Fähigkeiten auszubauen? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Ich habe solche »Fälle« quasi ständig. Im Übrigen auch anders herum: Es gibt Schüler, die exzellent vom Blatt und nach Noten spielen können, aber dafür nur relativ schlecht nach Gehör. Ich persönlich finde, dass wir Lehrer beide Fähigkeiten in unserem Unterricht fördern sollten.