»Gruß aus Österreich« wurde ursprünglich unter dem Titel »Musikanten-Siebzehntett« für einen Workshop unter dem Motto »Musik und Humor« für jugendliche Musikanten entworfen und unter Leitung des Komponisten aufgeführt. Die Begeisterung bei allen Beteiligten (einschließlich der Zuhörer) ließ die Idee entstehen, von dieser eher kammermusikalisch gedachten Musik auch eine Fassung für Blasorchester zu erstellen.
Diese ist im Selbstverlag des Komponisten (www.fortin.at) erschienen. Den Schwierigkeitsgrad des etwa neun Minuten langen Stücks kann man mit »leichter Oberstufe« umschreiben. Bassklarinette und Flügelhorn fehlen in der Besetzung, aber Piccolo sowie je eine Oboe und ein Fagott sollten nach Möglichkeit vorhanden sein.
Der Blick auf die Bezeichnungen der drei etwa gleich langen Sätze (Marschtempo – Gemütliches Walzertempo – Allegro molto vivo) lässt an ein braves und biederes Stück denken, aber wer sich ein wenig mit Viktor Fortin beschäftigt hat (zum Beispiel durch einen Blick in seine Werkliste) oder ihn durch Korrespondenz oder gar persönlich kennt, der ahnt, dass sein bisweilen kauziger Humor auch hier zu spüren sein wird, vor allem, wenn innerhalb der einzelnen Sätze die Gattungen etwas durcheinander geraten.
Im ersten Satz gibt er zwar ein für einen Marsch übliches Tempo vor (108), aber formal und auch in einigen Details der Instrumentation findet man wenig Gemeinsamkeiten mit einem im Blasmusikrepertoire üblichen Marsch. Nach einer synkopierten Einleitung geht es zunächst recht brav los, aber harmonisch und melodisch merkt man, dass einzelne Details nicht schablonenhaft gestaltet sind. Aufhorchen lassen auch die Synkopen im Seitenthema (dreistimmiger Klarinettensatz mit Oboe als Verdopplung der Oberstimme, begleitet von Trillern in Flöten, Fagott und Altsaxofon).