Von den Fragen, die Malte Burba immer wieder erreichen, greifen wir jeden Monat einige heraus, die alle interessieren könnten. Im aktuellen Beitrag geht es um Schmerzen in der Schulter beim Posaunespielen, darum, wie man Schülern den Stuhl vor die Tür setzt, Doppelfrequenzen und Zittern, Verkrampfen beim lauten Spielen. Wenn Sie eine Frage haben, die Malte Burba auf dieser Seite beantworten soll, dann mailen Sie an: burba(at)brawoo.de
Ich habe momentan Schmerzen in meiner rechten Schulter, die mich davon abhalten, Posaune zu spielen. Auch wenn ich das Instrument nur mit der linken Hand halte, verstärkt sich der Schmerz. Immerhin geht Didgeridoo und Mundstück spielen, Trompete ginge auch, habe das bisher aber noch nicht ernsthaft begonnen. Mein Tenorhorn lässt sich leider auch nicht so halten, dass ich keine Schmerzen habe.
Was kann ich tun, um möglichst gut weiter mein Blechblasen zu trainieren?
Besorgen Sie sich ein Marching Bariton oder eine Flugabone. Diese Instrumente hält man wie eine Trompete, sind also ergonomisch wesentlich günstiger und vom rein bläserischen Spielverhalten gibt es kaum Unterschiede zur Posaune. Auf jeden Fall würde ich einen Orthopäden konsultieren und dann ggf. einen Osteopathen aufsuchen, der auch Pysiotherapeut ist, bzw. einen Physiotherapeuten, der auch Osteopath ist.
Was muss passieren, damit Sie Schülern den Stuhl vor die Tür setzen?
Das ist genauso unterschiedlich, wie es verschiedene Grade von Rausschmiss gibt:
- Wenn jemand partout nicht adäquat übt, kann es hilfreich sein, den Unterricht nach 5 Minuten zu beenden. Bei der Heimfahrt haben die Klienten dann ausreichend Gelegenheit, darüber nachzudenken, was man demnächst besser machen könnte. (Es gab auch schon Fälle mit der optimalen Bedenkzeit einer sechsstündigen Zugfahrt nach Hause.)
- Alternativ (in der Musikschule) könnte man bei notorisch faulen Schülern, quasi als letzte Verwarnung, den Verlauf der Unterrichtsstunden so unangenehm gestalten, zum Beispiel mit Gehörbildung oder Rhythmustraining, dass für den Schüler das seriöse häusliche Üben als geringeres Übel erscheint.
- Wenn altersbedingte Verwerfungen eine sinnvolle Arbeit stören, kann ein Rausschmiss für ein halbes Jahr, bis wieder Vernunft und Disziplin greifbar sind, Wunder wirken.
- Bei austherapierter Veränderungsunfähigkeit ersparen sich am besten beide Seiten eine weitere, qualvolle Zusammenarbeit für immer, da mein Standpunkt immer noch ist: wenn aus einem Schüler nichts wird, ist immer der Lehrer schuld – und sei es nur, weil man sich nicht rechtzeitig vom Schüler getrennt hat.
Mein Spiel ist nach wie vor sehr schlecht. Ich treffe die Töne nicht, oft habe ich Doppelfrequenzen und Zittern, Anstoß und Treffsicherheit sind schlecht usw… Wie lange kann ich noch damit rechnen, dass das so ist?
Mir scheint auch bei Ihnen das Problem zu sein, dass Sie Ihre Probleme falsch verorten, denn wahrscheinlich haben Sie weniger Probleme mit dem Instrument, sondern eher im Umgang mit sich selbst!
Beschäftigen Sie sich konsequent und ohne zwanghaftes Suchtverhalten nur mit den Dingen, die funktionieren. Wenn Sie so üben, bringen Sie Ihr Unterbewusstsein automatisch auf den richtigen Kurs. Denn durch die ständige Beschäftigung mit den Dingen, die nicht funktionieren, programmieren Sie permanent Ihr Unterbewusstsein in Richtung Dauerversagen. Denken Sie doch einmal daran, was Sie trainieren würden, wenn der vierfache Salto vom 10-Meter-Turm nicht klappt.
Ich soll immer lauter spielen, was ich aber nicht möchte, weil ich mich dabei nach einer Weile verkrampfe. Was kann man da machen?
Erfahrungsgemäß wird dieser Ratschlag immer dann erteilt, wenn Ihrem Spiel etwas Offensivität abgeht. Das Problem liegt also eher darin, dass Sie zu sehr Dienst nach Vorschrift machen: Wenn Sie merken, dass das Powerplay nur eine bestimmte Zeit gutgeht, hören Sie doch einfach immer rechtzeitig damit auf…