Brass | Von Klaus Härtel

Johannes Faber – Wie die »Axt Gottes« die Karriere beeinflusste

Was schaut der denn so grimmig?«, möchte man beim Anblick des CD-Covers denken. Nahezu bedrohlich schaut der Trompeter Johannes Faber von diesem in Schwarzweiß herab. Die Augen zusammengekniffen, die Brauen tiefstehend, das Gesicht zerfurcht, der Schädel kahl. »I Gotta Right To Sing The Blues« – »Ich habe das Recht, den Blues zu singen« scheint er mit diesem Ausdruck verstärken zu wollen. Als ob wir ihm das ab­sprechen würden. Doch dann im Gespräch: Aufatmen. Der tut nichts. Der will nur spielen. Johannes Faber und das Comeback des Jahres.Johannes Faber ist wohl das, was man einen Charakterkopf nennt. In Fabers Gesicht spiegeln sich fast 60 Jahre Leben wider. Leben, das erfüllt ist von Höhen und Tiefen. Wenn er lacht – und er lacht viel –, dann werden die auf den Fotos so harten Gesichtszüge weich. Die Augen strahlen, während Lachfalten sie umspielen. Faber spricht mit einer sonoren Stimme, die schon er­ahnen lässt, dass sich hier ein Künstler nicht nur dem Instrument widmet. Und die Stirn ziert eine Narbe, die von einem Motorrad-Unfall aus dem Jahre 1996 herrührt. Dieser Unfall ist auch der Grund dafür, dass es 15 Jahre später überhaupt zum Comeback kommt.

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