»An den Stücken ›Babsi’s Freilach‹ und ›Naftule und der König‹ sowie etlichen Zugaben demonstrierte Helmut Eisel Klarinettenzauber pur, einen Zauber, dem man einfach erliegen musste«, schrieb die Rundschau Landeck seinerzeit über das erste Projekt, das Helmut Eisel mit einem Blasorchester auf die Bühne brachte. Dabei ist Eisel keiner, der sich im Rampenlicht profilieren will – er will den Musikern neue Wege aufzeigen und dem Publikum neue Erlebnisse bescheren.
CLARINO: Wie sind Sie eigentlich auf die Idee gekommen, Projekte mit Blasorchestern auf die Beine zu stellen?
Helmut Eisel: Das war ehrlich gesagt nicht meine Idee – auch wenn sie das hätte sein können, da ich früher selber im Blasorchester gespielt habe. Das war eine Idee der Stadtkapelle Landeck in Tirol, die mich vor ein paar Jahren gefragt hat, ob es für mich denkbar wäre, bei ihnen als Solist aufzutreten. Die Stadtkapelle ist sehr gut besetzt und hat öfter schon Projekte mit Solisten der Wiener Philharmoniker durchgeführt. Und nun wollten sie einfach mal etwas anderes machen.
Klassik und Jazz hatten sie schon gemacht und nun stand eben Klezmer auf der Agenda. Ein Arrangeur der Stadtkapelle hat dann ein paar meiner Stücke arrangiert, die wir dann gemeinsam gespielt haben. Das war wirklich eine irre Sache. Wir haben die Stadthalle mit 800 Leuten zwei Tage hintereinander vollbekommen. Diese Konzerte haben mich dann atmosphärisch an früher erinnert, als ich selber in Musikvereinen und sinfonischen Blasorchestern gespielt habe. Die Faszination für den Klangkörper Blasorchester wurde sozusagen wiedererweckt.