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Koalitionsvertrag 2025: Amateurmusik wird gestärkt 

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Die Amateurmusik in Deutschland findet erstmals in einem Koalitionsvertrag Erwähnung. Dieser bedeutende Schritt stellt einen Meilenstein für die Anerkennung und Förderung der Amateurmusik dar, die einen entscheidenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in unserem Land leistet.

„Die Aufnahme der Amateurmusik in den Koalitionsvertrag ist ein historischer Erfolg, der die Bedeutung der Laienmusik für unsere Gesellschaft unterstreicht“, erklärt Dr. Anita Huhn, Geschäftsführerin der BDMV. „Wir sind stolz darauf, dass unsere kontinuierlichen Gespräche mit den politischen Entscheidungsträgern und Verhandlern Früchte getragen haben und die Stimmen von über 1,1 Millionen Mitgliedern gehört wurden.“

Den kürzlich in Berlin von den Spitzen von CDU, CSU und SPD vorgestellten Koalitionsvertrag begrüßen die Verbände Bundesmusikverband Chor & Orchester (BMCO) sowie die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) ausdrücklich. „Der Koalitionsvertrag enthält neben der erstmaligen Nennung der Amateurmusik erfreulich viele Vorhaben, die das Ehrenamt stärken und direkt an unsere Forderungen anknüpfen – von Bürokratieabbauüber Erleichterungen beim Datenschutz bis hin zur Weiterentwicklung von Freiwilligendiensten und der Stabilisierung des Amateurmusikfonds. Die Koalition setzt damit ein starkes Zeichen für die gesellschaftliche Bedeutung der Amateurmusik, das ist ein gemeinsamer Erfolg unseres langjährigen Engagements„, so BMCO-Präsident Benjamin Strasser. „Unser Dank gilt allen, die sich für diese Themen stark gemacht haben. Wir freuen uns darauf, diesen Weg weiterhin konstruktiv und partnerschaftlich zu begleiten.“

Zu den konkreten geforderten und von der Koalition berücksichtigten Punkten gehören:

Anerkennung der Amateurmusik: Nachdem erstmals im vergangenen Entwurf des Bundeshaushalts das Wort Amateurmusik überhaupt auftauchte, ist dies nun auch im Koalitionsvertrag verankert. Zusammen mit den anderen sieben Bundeskulturfonds wird auch der Amateurmusikfonds stabilisiert

Kulturförderung: Fortsetzung des Programms „Kultur macht stark“

Staatsminister/in: ein/e im Bundeskanzleramt angesiedelte/r Staatsminister/in „für Sport und Ehrenamt“ macht die Engagement-Themen zukünftig zur Chefsache

Bürokratieabbau: Ein umfassendes Bürokratierückbaugesetz für Vereine und ehrenamtliches Engagement soll auf den Weg gebracht werden. Die Gemeinnützigkeitsprüfung für kleine Vereine soll vereinfacht und Sachspenden an gemeinnützige Organisationen möglichst weitgehend von der Mehrwertsteuer befreit werden. Geplant ist zudem ein „Zukunftspakt Ehrenamt“

Vergütung: Erhöhung der Ehrenamts- und Übungsleiterpauschale

Praxistaugliche Regelungen: Für den ehrenamtlichen sowie wirtschaftlichen Geschäfts- und Zweckbetrieb sollen Freigrenzen erhöht, das Datenschutz-, Gemeinnützigkeits-, Vereins- und Zuwendungsrecht vereinfacht und das Haftungsprivileg verbessert werden

Wertschätzung fürs Ehrenamt: Anerkennung schaffen, ehrenamtliches Engagement für junge Menschen attraktiver machen und die Vereinbarkeit von Familie und Ehrenamt verbessern

Länger fit durch Musik: Weiterführung der Nationalen Demenzstrategie, im Rahmen derer im BMCO ein Pilotprojekt zum demenzsensiblen Musizieren durchgeführt wird

GEMA: Prüfung der Verfahren und Vergütungen bei der Lizenzvergabe der Verwertungsgesellschaften wie der GEMA unter Wahrung der berechtigten Urheberinteressen für ehrenamtliche Veranstalter z. B. bei Weihnachtsmärkten

Kinder- und Jugendplan: um zehn Prozent besser ausstatten und die Finanzierung dynamisieren

Freiwilligendienst: mehr Stellen schaffen und mehr Finanzmittel für ein höheres Taschengeld; überjährige Finanzierung der Freiwilligendienste sicherstellen

DSEE: Die Arbeit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, in der der BMCO einen Sitz im Stiftungsrat hat, wird als erfolgreich bewertet und soll weiter ausgebaut werden 

Die Verbände werten den Koalitionsvertrag als eine deutliche Absichtserklärung, die die Ideen und Forderungen aufgreift. „Wir werden nun weiter gemeinsam mit den Abgeordneten des Deutschen Bundestags daran arbeiten, dass sich diese Vorhaben auch finanziell im Bundeshaushalt wiederfinden“, heißt es in der Presseerklärung des BMCO