Orchestra | Von Christoph Thoma

konzertdramaturgie – konzerte sind mehr als reines »zu-gehör-bringen« von musik

»Für wen spiele ich? Was weiß ich über mein Publikum? Was erwartet das Publikum? Kann ich Neugierde und Interesse voraussetzen oder nicht? Will ich etwas Neues in den Konzertbetrieb hineintragen, will ich tradierte Benimmregeln aufbrechen, will ich ein steif dasitzendes Auditorium oder zumindest Bewegung im Kopf auslösen?« Zentrale Fragestellungen eines zeitgemäßen Konzertes, die eine kreative Gestaltung eines Konzertprogrammes, die Wahl des geeigneten Konzertortes oder interessante Sponsoringkonzepte beeinflussen.

In Musikvereinen ist eine dynamische Aufbruchstimmung zu vernehmen. Eine primäre Aufgabe aller Verantwortlichen ist es, das äußere Erscheinungsbild eines Musikvereines zu verändern. Jedes Blasorchester strebt nach künstlerischer Anerkennung, bereitet sich gewissenhaft auf Wettbewerbe vor und versucht Konzertprogramme mit hohen Schwierigkeitsgraden abzuliefern. Leider wird dabei oft die dramaturgische Komponente vergessen. Das reine Aneinanderreihen von Werken ist im Konzertbetrieb mittlerweile infrage zu stellen. Es sollte Ziel eines jeden Musikers sein, Inhalte zum Publikum zu transportieren. Musikpädagogik in allen Facetten, und dazu gehört auch das Rezipieren eines öffent- lichen Konzertes, ist für den Menschen von grundlegender Bedeutung: Die Stärkung der Persönlichkeit durch das Musizieren und das Zuhören, die Erweiterung des eigenen Erfahrungshorizonts in der Begegnung mit Musik, Selbstmanagement, Teamfähigkeit, Kommunikationskompetenz, Wissensmanagement, Dialogfähigkeit, emotionale Intelligenz sind hinlänglich bekannte Auswirkungen einer innovativen Konzertpädagogik und zählen zu den positivsten Erfahrungen für musizierende Menschen sowie für Musikrezipienten.

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