Musik war im Leben der Azteken, Mayas und der anderen Hochkulturen auf dem Gebiet des heutigen Mexiko vor und während der Ankunft der Spanier vor allem an zwei Schauplätzen von großer Bedeutung: am Schlachtfeld und im Tempel. Die Instrumente, die dabei verwendet wurden, entsprachen den Instrumentenfamilien des Blasorchesters: Blasinstrumente (Aereofone) und Perkussion (Membranofone und Idiofone). Saiteninstrumente (Cordofone) waren im präkolumbischen Amerika gänzlich unbekannt und wurden erst von den Missionaren eingeführt.
Krieg und Religion waren in den Hochkulturen Mexikos und Zentralamerikas geradezu untrennbar miteinander verwoben. Auf Fresken und Reliefs der präkolumbischen Baudenkmäler und in den wenigen erhaltenen Kodizes der altamerikanischen Völker, die nicht von fanatischen Missionaren verbrannt wurden, finden sich immer wieder auch Abbildungen von Musikinstrumenten und Musikern. Haltung und Spielweise der Instrumente werden deutlich, Funktion und musikalische Realitäten bleiben aber weitgehend im Dunkeln. Die Erläuterungen dessen, was auf den Abbildungen zu sehen ist, finden sich erst in den Berichten der spanischen Eroberer, der Conquistadores, und in den Schriften der dem Heer auf den Fuß folgenden Missionare.